Die weltweite Landwirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen durch unvorhersehbare Wetterphänomene, die die Ernteerträge zunehmend beeinträchtigen. Schwankende klimatische Bedingungen, gekennzeichnet durch intensive Niederschläge und nachfolgende Hitzewellen, verursachen weit verbreitete Schäden an Feldfrüchten und mindern die Ernten erheblich. Landwirte weltweit kämpfen um eine stabile Produktion, da extreme Wetterereignisse die empfindlichen Wachstumszyklen stören, was von Wurzelfäule bei anhaltender Nässe bis zu Blattwelke unter sengender Sonne reicht und zu erheblichen Verlusten führt.
Die daraus resultierende Verknappung des Angebots an landwirtschaftlichen Produkten wirkt sich direkt auf die Marktpreise aus. Verkäufer sehen sich gezwungen, die Preise anzuheben, um gestiegene Kosten zu decken, was die Verbraucher durch höhere Ausgaben spüren und zu einem vorsichtigeren Konsumverhalten führt. Die Situation belastet landwirtschaftliche Gemeinschaften stark, die mit steigenden Produktionskosten und sinkenden Erträgen konfrontiert sind. Langfristig sind Anpassungsstrategien erforderlich, um den Auswirkungen der Klimaschwankungen auf die Ernährungssicherheit entgegenzuwirken.
Studien belegen, dass Wetterextreme wie Dürren und Starkregen die Lebensmittelpreise weltweit kurzfristig in die Höhe treiben können. So verteuerten sich beispielsweise im Februar 2024 Kartoffeln in Großbritannien um 22 Prozent aufgrund außergewöhnlich starker Winterregen. In den USA stiegen die Gemüsepreise im November 2022 um 80 Prozent infolge einer ausgeprägten Sommerdürre. Experten warnen, dass sich diese Entwicklung mit dem Klimawandel weiter verschärfen wird, da Wetterextreme bereits jetzt zunehmen und Preise in „extremer und unvorhersehbarer Form“ in die Höhe treiben. Preissteigerungen in einer Region können sich global auswirken und werden durch Marktspekulationen und politische Interventionen wie Exportstopps noch verstärkt.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) betont die Notwendigkeit eines Übergangs zu nachhaltigen und widerstandsfähigeren landwirtschaftlichen Systemen. Die Finanzierung solcher Anpassungsmaßnahmen bleibt jedoch eine Herausforderung, da nur ein geringer Teil der klimabezogenen Entwicklungsmittel für den Agrar- und Lebensmittelsektor bereitgestellt wird. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Anpassungsmaßnahmen wie die Auswahl robusterer Sorten, vielfältigere Fruchtfolgen und verbesserte Bodengesundheit etwa ein Drittel der klimabedingten Verluste bis zum Jahr 2100 ausgleichen könnten, vorausgesetzt, die CO₂-Emissionen steigen nicht weiter an. Dennoch wird jede Erwärmung, selbst mit berücksichtigten Anpassungen, zu Produktionsverlusten in der Landwirtschaft führen.
Die Auswirkungen sind dabei regional sehr unterschiedlich: Während nördliche Regionen wie Kanada, Russland und China potenziell von längeren Vegetationsperioden profitieren könnten, müssen Länder im Mittelmeerraum mit erheblichen Ertragsrückgängen rechnen. Europaweit könnten die Maiserträge im Mittelmeerraum um bis zu 40 Prozent sinken, während sie in Nordeuropa um etwa zehn Prozent steigen könnten. Beim Weizen werden Ertragseinbußen von 15 bis 25 Prozent in Osteuropa, Westeuropa, Afrika und Südamerika erwartet, während China, Russland, die USA und Kanada mit 30 bis 40 Prozent Einbußen rechnen müssen. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit proaktiver und standortspezifischer Anpassungsstrategien, um die Resilienz der globalen Landwirtschaft zu stärken und die Ernährungssicherheit für zukünftige Generationen zu gewährleisten.