Schneesturm am Mount Everest: Hunderte Wanderer in Hochlagern eingeschneit

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Ein heftiger Schneesturm hat am 3. Oktober 2025 eine dramatische Situation am Mount Everest ausgelöst. Rund 1.000 Personen befinden sich derzeit in Hochlagern auf der tibetischen Ostseite des Berges eingeschneit. Die Schneemassen, die sich über 4.900 Meter angesammelt haben, machen den Zugang zu den Lagern unpassierbar und haben bereits zum Einsturz von Zelten sowie zu Fällen von Unterkühlung geführt.

Berichten zufolge wurden über 500 Menschen vom plötzlichen Einsetzen von starkem Schnee und Regen in der Region Tingri in Tibet überrascht.

Die Rettungsbemühungen sind in vollem Gange. Hunderte von Einheimischen und spezialisierte Rettungsteams, darunter das Blue Sky Rescue Team aus Tibet, sind im Einsatz, um die Schneemassen zu beseitigen und den eingeschlossenen Wanderern zu helfen. Um die Rettungsarbeiten zu erleichtern, wurden alle Ticketverkäufe und der Zutritt zum Everest-Gebiet vorübergehend ausgesetzt. Mindestens 350 Touristen wurden bis zum 5. Oktober 2025 gerettet und in die nächstgelegene Ortschaft Qudang gebracht. Etwa 200 weitere Personen befanden sich jedoch noch in prekären Verhältnissen und warteten auf ihre Rettung.

Die Wetterbedingungen am Mount Everest sind im Oktober normalerweise stabil und bieten klare Sicht, was ihn zu einer beliebten Reisezeit macht. Dieser unerwartete und extreme Wetterumschwung stellt eine erhebliche Herausforderung dar und unterstreicht die unvorhersehbare Natur der Hochgebirgsumgebungen, ein Phänomen, das Experten mit den umfassenderen Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung bringen.

Die Gefahren von Unterkühlung sind in solchen Höhen besonders gravierend. Symptome wie Zittern, blasse oder bläuliche Haut, verwaschene Sprache, langsame Atmung und Verwirrung sind Anzeichen für einen gefährlichen Abfall der Körperkerntemperatur unter 35 Grad Celsius. Schnelles Handeln ist entscheidend: Betroffene müssen aus der Kälte gebracht, nasse Kleidung entfernt und sie mit trockenen Decken gewärmt werden. Warme, zuckerhaltige Getränke können helfen, sofern die Person bei Bewusstsein ist.

Die Rettungsaktionen auf dieser Höhe sind mit besonderen Herausforderungen verbunden. Dünne Luft, extreme Temperaturen und die unvorhersehbare Witterung erschweren den Einsatz von Helikoptern und Rettungsmannschaften. Die eingesetzten Teams müssen sich auf ihre Erfahrung, spezielle Ausrüstung und klare Protokolle verlassen, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Die Koordination zwischen lokalen Helfern und professionellen Rettungskräften ist entscheidend, um die eingeschlossenen Personen sicher in tiefere Lagen zu bringen.

Obwohl Oktober normalerweise eine trockene Periode mit angenehmen Temperaturen für Wanderungen am Everest Base Camp darstellt, zeigt dieses Ereignis, wie schnell sich die Bedingungen ändern können. Die Tatsache, dass die Rettungsbemühungen trotz der widrigen Umstände erfolgreich sind und bereits Hunderte von Menschen in Sicherheit gebracht werden konnten, zeugt von der Widerstandsfähigkeit und dem Engagement der beteiligten Teams.

Quellen

  • The Global Herald

  • The National

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