Die geomagnetische Aktivität hat sich aufgrund von Sonneneruptionen und koronalen Massenauswürfen (CMEs) verstärkt, die auf die Erde gerichtet sind. Wissenschaftler beobachten die Situation aufmerksam und melden eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Polarlichterscheinungen, die in ungewöhnlich niedrigen Breitengraden sichtbar sein könnten. Der aktuelle Sonnenzyklus, Zyklus 25, nähert sich seinem Höhepunkt, was zu häufigeren und intensiveren solaren Ereignissen führt. Der Sonnenzyklus 25 begann im Dezember 2019 und wird voraussichtlich bis etwa 2030 andauern.
Diese CMEs können zwar Satellitenoperationen und Stromnetze beeinflussen, unmittelbare, weitreichende Störungen werden jedoch derzeit nicht erwartet. Reisende in Regionen mit höheren Breitengraden können in den nächsten 48 Stunden mit verstärkter Sichtbarkeit der Aurora Borealis und Australis rechnen. Die Sonnenaktivität nimmt derzeit zu und übertrifft die ursprünglichen Prognosen. Im August 2023 wurde mit 337 Sonnenflecken an einem einzigen Tag ein Rekordwert seit 2001 verzeichnet, was auf eine höhere Intensität des Sonnenzyklus 25 hindeutet als erwartet. Diese erhöhte Aktivität ist ein Zeichen dafür, dass das Magnetfeld der Sonne stärker und aktiver ist, was die Wahrscheinlichkeit für Massenauswürfe erhöht.
Die NOAA prognostizierte ursprünglich, dass der Höhepunkt des Sonnenzyklus 25 zwischen Januar und Oktober 2024 erreicht wird. Aktuellere Vorhersagen deuten jedoch darauf hin, dass das solare Maximum in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 eintreten könnte. Sonnenstürme, die durch diese Ausbrüche entstehen, können vielfältige Auswirkungen auf die Erde haben. Neben den faszinierenden Polarlichtern, die auch in niedrigeren Breitengraden sichtbar werden können, stellen sie eine potenzielle Gefahr für technologische Systeme dar. Satelliten, GPS-Navigation, Funkkommunikation und Stromnetze sind anfällig für Störungen. Insbesondere lange Unterseekabel, die das Internet verbinden, sind in hohen Breitengraden gefährdet. Jüngere Ereignisse, wie ein G5-geomagnetischer Sturm im Mai 2024, haben ebenfalls das Potenzial für signifikante Aurora-Anzeigen und technologische Auswirkungen gezeigt.
Ein Beispiel für die Auswirkungen war der Ausfall mehrerer Starlink-Satelliten im Februar 2022, ausgelöst durch einen geomagnetischen Sturm. Die Sichtbarkeit von Polarlichtern hängt stark von der Sonnenaktivität und dem Kp-Index ab, einem globalen Indikator für geomagnetische Aktivität. Bei höheren Kp-Werten können Polarlichter auch in mittleren Breitengraden wie Mitteleuropa beobachtet werden. Die beste Zeit für die Beobachtung ist in der Regel von September bis März, wenn die Nächte länger sind. Obwohl unmittelbare, weitreichende Störungen nicht erwartet werden, ist die erhöhte Sonnenaktivität ein fortlaufendes Phänomen, das aufmerksam verfolgt werden muss. Die Wissenschaft arbeitet kontinuierlich daran, die Vorhersage von Sonnenstürmen zu verbessern, um potenzielle Risiken für unsere technologisch abhängige Welt zu minimieren.