Nordafghanistan erschüttert: Erdbeben der Stärke 6,3 richtet schwere Schäden an und gefährdet historische Stätten

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Ein Erdbeben der Stärke 6,3 hat den Norden Afghanistans getroffen.

Ein verheerendes Erdbeben der Stärke 6,3 traf Nordafghanistan in den frühen Morgenstunden des 3. November 2025. Dieses jüngste seismische Ereignis versetzte Regionen, die bereits mit den Folgen früherer Katastrophen ringen, einen weiteren schweren Schlag. Die Erschütterung, die sich unter dem Schutz der Dunkelheit ereignete, führte unmittelbar zu ernsten Befürchtungen hinsichtlich weitreichender Opferzahlen und des massiven Zusammenbruchs von Bauwerken in den betroffenen Provinzen. Die Bevölkerung wurde aus dem Schlaf gerissen und sah sich erneut mit der unerbittlichen Gewalt der Natur konfrontiert, was die Notlage der ohnehin schon belasteten Gemeinschaften weiter verschärfte.

Weit gespürt, einschließlich der Hauptstadt Kabul und der umliegenden Regionen, sowie Berichte über Gebäudenschäden.

Das U.S. Geological Survey (USGS) lokalisierte das Epizentrum des Bebens präzise: Es lag etwa 22 Kilometer westlich von Khulm in der Provinz Samangan. Die seismische Ruptur fand in einer relativ geringen Tiefe von lediglich 28 Kilometern statt. Diese oberflächennahe Tiefe ist ein kritischer Faktor, da sie die Intensität der Bodenerschütterung drastisch erhöht und somit die Zerstörung der lokalen Infrastruktur begünstigt. Die ersten offiziellen Zahlen, die das afghanische Gesundheitsministerium veröffentlichte, bestätigten eine schreckliche Bilanz: Mindestens 20 Menschen verloren ihr Leben, und über 534 weitere Personen erlitten Verletzungen. Offizielle Stellen warnten eindringlich davor, dass diese Opferzahlen mit dem Fortschreiten der Such- und Bergungsarbeiten sowie der Schadensbewertung voraussichtlich noch ansteigen würden. Die Provinzen Balkh und Samangan wurden als die am härtesten getroffenen Gebiete identifiziert.

Neben der menschlichen Tragödie traten rasch sichtbare Schäden am kulturellen Erbe zutage, was bei Denkmalschützern große Besorgnis auslöste. Besonders betroffen war die historische Blaue Moschee in Masar-i-Scharif in der Provinz Balkh. Berichten zufolge erlitt das Bauwerk erhebliche Beschädigungen, wobei Teile eines ihrer prominenten Minarette teilweise einstürzten. Diese jüngste Katastrophe reiht sich in eine Kette von Ereignissen ein, die die regionale Anfälligkeit Afghanistans unterstreichen. Erst am 31. August 2025 hatte ein verheerendes Erdbeben der Stärke 6,0 den Osten des Landes erschüttert und mehr als 2.200 Todesopfer gefordert. Die kumulative Wirkung dieser wiederholten Naturkatastrophen stellt die ohnehin knappen lokalen Ressourcen vor nahezu unlösbare Aufgaben und erfordert eine dringende internationale Reaktion.

Als Reaktion auf die sich dramatisch zuspitzende humanitäre Krise sahen sich die Vereinten Nationen (UN) gezwungen, einen dringenden Spendenaufruf zu starten. Ziel ist es, fast 140 Millionen US-Dollar aufzubringen. Diese Mittel sind explizit dafür vorgesehen, die lebensnotwendige Unterstützung für die nahezu halbe Million Menschen zu gewährleisten, deren Existenz durch dieses jüngste Beben fundamental zerstört oder zumindest massiv beeinträchtigt wurde. Die Notwendigkeit schneller Hilfe ist immens, um Obdach, Nahrung und medizinische Versorgung sicherzustellen. Rettungs- und Nothilfeteams, darunter auch Spezialeinheiten des Verteidigungsministeriums, wurden unverzüglich in die betroffenen Regionen entsandt, um die Verletzten zu bergen und zu transportieren sowie den verzweifelten Familien beizustehen.

Die geologische Analyse bestätigt die inhärent hohe Seismizität dieser Region. Sie ist das direkte Resultat der tektonischen Kollision zwischen der indischen und der eurasischen Platte, einem Prozess, der die Landschaft Afghanistans seit Jahrmillionen formt. Angesichts dieser geologischen Realität müssen die Bewohner weiterhin höchste Wachsamkeit walten lassen, da die Gefahr signifikanter Nachbeben fortbesteht. Die Bewältigung der massiven Schäden, die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung und die Wiederherstellung der Infrastruktur bleiben die vordringlichsten und komplexesten Aufgaben für die Regierung und die internationalen Hilfsorganisationen in der kommenden Zeit.

Quellen

  • Tageblatt.lu

  • Associated Press

  • Reuters

  • Reuters

  • Associated Press

  • UPI

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