Faszinierendes Himmelsballett: Der Blutmond am 7./8. September 2025

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

In der Nacht vom 7. auf den 8. September 2025 bietet sich ein atemberaubendes Schauspiel am Nachthimmel: eine totale Mondfinsternis, die den Vollmond in einen leuchtend roten „Blutmond“ verwandelt. Dieses kosmische Ereignis, bei dem die Erde zwischen Sonne und Mond tritt und ihren Schatten auf unseren Erdtrabanten wirft, wird in weiten Teilen Asiens, Afrikas und Europas zu sehen sein. Die totale Phase der Mondfinsternis beginnt um 18:27 Uhr UTC und erreicht ihren Höhepunkt um 19:11 Uhr UTC. Für Beobachter in Europa und Afrika bedeutet dies, dass der Mond bereits in einem verfinsterten Zustand aufgehen wird. In Deutschland ist die zweite Hälfte der Finsternis, insbesondere die totale Phase, gut sichtbar.

Die wissenschaftliche Erklärung für die rote Färbung des Mondes liegt in der Art und Weise, wie das Sonnenlicht die Erdatmosphäre durchquert. Dabei werden die kurzwelligen blauen Lichtanteile stärker abgelenkt, während die langwelligen roten Anteile die Atmosphäre besser durchdringen und den Mond erreichen. Dies verleiht ihm seine charakteristische kupferrote bis tiefrote Färbung, ähnlich dem Phänomen, das wir bei Sonnenuntergängen beobachten können. Die totale Phase der Mondfinsternis dauert etwa 82 bis 83 Minuten und ist damit die längste seit 2022.

Die Faszination für solche Himmelserscheinungen reicht weit zurück und hat in vielen Kulturen zu Mythen und Legenden geführt, die von göttlichen Zeichen bis hin zu Vorboten großer Veränderungen reichen. Historisch gesehen wurde der Blutmond oft mit tiefgreifenden Bedeutungen aufgeladen. In der nordischen Mythologie beispielsweise wurde er mit der Jagd des Wolfes Sköll auf den Mond in Verbindung gebracht, was das Ende der Welt symbolisieren sollte. Auch in indigenen Kulturen Nordamerikas gab es Vorstellungen, die den Blutmond als Zeichen für die Notwendigkeit der Heilung und Stärkung der Verbindung zur Erde deuteten.

Solche Interpretationen spiegeln die menschliche Neigung wider, außergewöhnliche Naturereignisse in einen größeren Kontext von Bedeutung und Wandel zu stellen. In vielen Kulturen wurden Blutmonde als Omen für Unheil, göttliche Eingriffe, Kriege oder als Zeichen für Veränderung und Transformation gedeutet. Beispiele hierfür sind die alten Ägypter, die sie als Zorn der Götter sahen, oder die Azteken, die darin Omen für kommende Kriege erblickten. Auch in der Bibel gibt es Passagen, die den Blutmond als Zeichen für das Ende der Welt oder die Wiederkunft Christi interpretieren.

Dieses Ereignis bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Weite des Universums und die subtilen Zusammenhänge in unserem Sonnensystem zu erkennen. Es erinnert uns daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind und dass selbst scheinbar ferne Himmelskörper uns auf vielfältige Weise beeinflussen. Die Beobachtung des Blutmondes kann als Einladung verstanden werden, innezuhalten und die Schönheit sowie die zyklischen Prozesse des Kosmos zu würdigen, die uns alle auf einzigartige Weise verbinden.

Für eine gute Sicht auf das Ereignis empfiehlt sich ein Standort mit freier Sicht Richtung Osten – idealerweise abseits städtischer Lichtquellen. Es ist keine spezielle Ausrüstung erforderlich, um dieses Naturschauspiel zu genießen.

Quellen

  • globo.com

  • Agência Brasil

  • AS.com

  • HuffPost España

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