Seltener Strauch Ardisia pedunculosa erstmals in Assam entdeckt – Arealgrenzen verschieben sich

Ein bedeutender Meilenstein für die floristische Forschung Assams wurde im April 2024 erreicht. Botaniker der Gauhati University konnten erstmals die Präsenz des Strauches Ardisia pedunculosa Wall. innerhalb der Grenzen des Bundesstaates nachweisen. Diese Entdeckung erweitert den bekannten natürlichen Lebensraum der Art erheblich, da sie bisher ausschließlich aus den Ost-Himalaya-Regionen und Bangladesch bekannt war.

Die Forschergruppe stieß auf lediglich sechs Exemplare dieser Pflanze. Diese wuchsen entlang von Waldwegen in den tropischen feuchten Laubwäldern des Bherjan Borajan Padumoni Wildlife Sanctuary im Distrikt Tinsukia. Die geringe Anzahl der Individuen lässt sofort Bedenken hinsichtlich der Anfälligkeit der Population aufkommen und unterstreicht die Notwendigkeit eines intensiven Naturschutzes.

Biogeografisch schließt dieser Fund eine Lücke zwischen dem Ost-Himalaya und Bangladesch. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass Ardisia pedunculosa eine breitere ökologische Anpassungsfähigkeit besitzt, als man bisher angenommen hatte. Die Erhaltung jedes einzelnen Elements der Wildflora ist von größter Bedeutung, um die Stabilität des Ökosystems zu gewährleisten.

Die Gattung Ardisia, zu der dieser Strauch gehört, ist außerordentlich vielfältig und umfasst mehr als 700 anerkannte Arten. Ihre Verbreitung erstreckt sich über die tropischen und subtropischen Zonen der Welt, einschließlich Amerika, Asien, Australien und die Pazifischen Inseln. Diese Gewächse treten als Bäume, Sträucher oder Halbsträucher auf und zeichnen sich oft durch charakteristische Blütenstände und fleischige Steinfrüchte aus. Bemerkenswert ist, dass Ardisia japonica, ein Vertreter dieser Gattung, zu den fünfzig grundlegenden Pflanzen der traditionellen chinesischen Medizin zählt.

Obwohl Ardisia pedunculosa in der Vergangenheit bereits in Meghalaya und Arunachal Pradesh nachgewiesen wurde, dient die aktuelle Entdeckung in Assam als eindringliche Mahnung an den Reichtum und die zugleich unzureichend erforschte Pflanzenvielfalt des Bundesstaates. Die Verwundbarkeit der identifizierten Gruppe von sechs Pflanzen erfordert eine sofortige Überprüfung der Schutzstrategien. Dieses Ereignis verdeutlicht die kritische Notwendigkeit, floristische Untersuchungen fortzusetzen und unverzüglich Schutzmaßnahmen in den Tiefländern Assams zu implementieren, da dort möglicherweise weitere seltene oder noch unbeschriebene Arten verborgen sind.

Die Wissenschaftler der Gauhati University führten umfassende morphologische Analysen durch und verifizierten die Artbestimmung mithilfe nationaler und internationaler Herbariumsdatenbanken. Ein Belegexemplar wurde im Botanischen Herbarium der Gauhati University (GUBH) hinterlegt. Der Strauch blüht typischerweise von Februar bis Mai und trägt von Juni bis Juli Früchte. Er wurde an halbschattigen Standorten entlang der Waldwege gefunden. Die Sicherung dieser seltenen Lebensformen wird als eine Investition in die Harmonie und den Fortbestand des gesamten Ökosystems betrachtet.