Neuer Sukkulentenfund: Sedum orientalichinense in der Provinz Jiangxi entdeckt

Bearbeitet von: Anulyazolotko Anulyazolotko

Die wissenschaftliche Gemeinschaft verzeichnet einen bedeutenden Zuwachs in ihrem Katalog der Pflanzenwelt. Forscherteams der Sun Yat-sen Universität und der Zhejiang Universität haben offiziell die Entdeckung einer bisher unbekannten Sukkulentenart bekannt gegeben, die den wissenschaftlichen Namen Sedum orientalichinense trägt. Diese bemerkenswerte botanische Entdeckung wurde innerhalb der Grenzen des Naturschutzgebietes Matoushan in der chinesischen Provinz Jiangxi gemacht.

Der Fund dieses neuen Vertreters der Flora ist von außerordentlicher wissenschaftlicher Tragweite. Bisher galt die Gattung Sedum, zu der diese Pflanze gehört, als ausschließlich auf die Japanischen Inseln beschränkt (endemisch). Die Tatsache, dass diese Art nun auf dem chinesischen Festland gefunden wurde, zwingt die etablierten Vorstellungen über die geografische Verbreitung ganzer Pflanzengruppen zu einer Revision und Erweiterung. Die neue Art zeichnet sich morphologisch durch ihre halb aufrechten Stängel aus, welche eine Höhe von 6 bis 18 Zentimetern erreichen können. Die Blütezeit von Sedum orientalichinense fällt in die Sommermonate, genauer gesagt in den Zeitraum von Juni bis Juli, wenn die Pflanze ihre charakteristischen gelben Blütenblätter entfaltet.

Der entscheidende Punkt, der den Status von S. orientalichinense als eigenständige Art bestätigte, waren umfassende molekulargenetische Vergleiche. Die durchgeführte Analyse zeigte auf, dass die Population aus Jiangxi signifikante genetische Abweichungen im Vergleich zu den bekannten japanischen Proben aufweist. Diese genetische Diskrepanz legt nahe, dass die evolutionären Pfade dieser Pflanzengruppe komplexer und verzweigter waren, als man ursprünglich angenommen hatte. Ein weiteres wichtiges Detail ist die Standortpräferenz der Pflanze: Sie zeigt eine klare Vorliebe für kalkhaltige Substrate, was auf eine hohe Anpassungsfähigkeit an die spezifischen geologischen Bedingungen dieser Region hindeutet.

Die Gattung Sedum, im Deutschen auch als Mauerpfeffer oder Fetthenne bekannt, ist eine der größten innerhalb der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Sie umfasst Hunderte von Arten, von denen viele aufgrund ihrer bemerkenswerten Trockenresistenz und Robustheit im Landschaftsbau Anwendung finden. Die jüngste Entdeckung in Jiangxi unterstreicht eindrücklich die Tatsache, dass selbst in vermeintlich gut erforschten taxonomischen Gruppen noch verborgene Zentren der Artbildung existieren können. Dies gilt insbesondere für geologisch und geografisch isolierte Bergregionen und Ökosysteme, wie sie das Matoushan-Reservat darstellt. Die detaillierte Untersuchung der Anpassungsmechanismen, die es dieser spezifischen Art ermöglichten, sich erfolgreich in den kalkhaltigen Böden zu etablieren, könnte zukünftig wertvolle und dringend benötigte Erkenntnisse für die Erhaltungsbiologie und den Schutz anderer seltener Pflanzen liefern.

Quellen

  • HSB Noticias

  • China Daily

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