Chinas 42. Antarktis-Expedition: Fertigstellung der Qinling-Station und bahnbrechende Forschung unter dem Eis

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Die 42. Antarktis-Expedition Chinas hat Shanghai verlassen und begibt sich auf eine siebenmonatige Mission.

Die 42. Chinesische Antarktis-Expedition startete am 1. November 2025 von Shanghai aus zu einer siebenmonatigen Mission. Das zentrale Ziel dieser umfangreichen Entsendung ist die Fertigstellung der Qinling-Station, die als fünfter permanenter Forschungsposten der Nation auf dem Kontinent dienen soll. Die Operation wird maßgeblich von den Eisbrechern Xuelong und Xuelong 2 unterstützt und umfasst ein großes internationales Team: Über 500 Spezialisten aus mehr als zehn Ländern und Regionen arbeiten bei entscheidenden wissenschaftlichen Projekten in der Antarktis zusammen. Die unmittelbare Priorität liegt darauf, die Qinling-Station, die strategisch in der bedeutenden Region des Rossmeeres liegt, in den vollständigen Betriebszustand zu versetzen.

Die Eisbrecher Xuelong und Xuelong 2

Obwohl die vorbereitenden Bauarbeiten bereits im Februar 2024 begannen, umfasst die aktuelle Phase, deren Abschluss für Februar 2026 vorgesehen ist, komplexe Aufgaben. Dazu gehören die detaillierte Innenausstattung, die vollständige Integration mechanischer und elektrischer Systeme, die Errichtung eines Beobachtungsgebäudes sowie die Feinabstimmung der Energieinfrastruktur der Station. Das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ist bereits deutlich erkennbar: Die Station nutzt eine hochentwickelte neue Energiematrix, die Wind-, Solar-, Wasserstoff- und traditionelle Dieselenergie kombiniert. In den ersten acht Monaten deckten erneuerbare Quellen 60% des Energiebedarfs. Dadurch konnten 150 metrische Tonnen Treibstoff eingespart und der Kohlenstoffausstoß um 350 Tonnen reduziert werden.

Abgesehen von der infrastrukturellen Entwicklung wird das Expeditionsteam umfassende multidisziplinäre Untersuchungen in entscheidenden Zonen des Südlichen Ozeans durchführen. Diese Forschungsgebiete umfassen die Gewässer nahe der Antarktischen Halbinsel, das Amundsenmeer, das Rossmeer und die Prydz Bay. Solche Studien sind unverzichtbar, um ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie das Ökosystem des Südlichen Ozeans auf die beschleunigten Auswirkungen des globalen Klimawandels reagiert. Ein wahrhaft bahnbrechender Aspekt dieser Mission ist Chinas erstmaliges wissenschaftliches Vordringen in die tief im Inland gelegenen, eisbedeckten Seen der Antarktis.

Für dieses ehrgeizige Unterfangen setzt das Team Bohrsysteme ein, die vollständig im Inland entwickelt wurden und auf Heißwasser- und thermischen Schmelztechniken basieren. Diese saubere Methodik ist speziell darauf ausgelegt, mehr als 3.000 Meter Eis zu durchdringen. Das Endziel ist die Bergung unberührter Proben aus isolierten subglazialen Seeumgebungen sowie den darunter liegenden geologischen Formationen. Dieses Vorhaben verspricht einen beispiellosen Einblick in potenzielle Lebensformen unter extremen Bedingungen und liefert essenzielle Daten für die langfristige globale Klimamodellierung. Die Rückkehr des Teams nach China ist für Mai 2026 vorgesehen, womit eine Periode intensiver Entdeckungen und technischer Fortschritte abgeschlossen wird.

Quellen

  • Capital FM Kenya

  • China's Antarctic Qinling Station set for full completion in 2026

  • China Makes Progress on Its Fifth Antarctic Research Station

  • China has expanded its presence in Antarctica with its new Qinling base. Should Australia be worried?

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