Die Beweise für eine verlorene Zivilisation in Peru beginnen ans Licht zu kommen!
Archäologen entdecken unterirdische Siedlung unter den Nazca-Linien in Peru
Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17
Im Frühjahr 2025 erregte die Bestätigung einer bedeutenden archäologischen Entdeckung international Aufmerksamkeit: Ein Forscherkonsortium hat die Existenz einer ausgedehnten, bisher unbekannten unterirdischen Stadt direkt unter der berühmten Landschaft der Nazca-Linien in Peru bekannt gegeben. Die erste Lokalisierung dieser komplexen Struktur gelang durch den Einsatz modernster bodendurchdringender Radar (GPR)-Technologie, die vom peruanischen Kulturministerium in Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge angewendet wurde.
Diese Anlage scheint zeitlich vor der Entstehung der oberirdischen Geoglyphen angesiedelt zu sein, was die Hypothese einer hochentwickelten, verborgenen Zivilisation in der Region Nazca nahelegt, deren Blütezeit früher lag als bisher angenommen. Erste Kartierungen deuten darauf hin, dass sich die Struktur über mehrere Quadratkilometer erstreckt und ein labyrinthartiges Geflecht aus Tunneln, Kammern und mutmaßlichen zeremoniellen Plätzen umfasst. Die Nazca-Kultur existierte zwischen 200 v. Chr. und 600 n. Chr. und war für ihre Keramik und Textilkunst bekannt, wobei ihre Siedlungen meist aus leichten Holz- und Schilfbauten bestanden, während massivere Adobe-Strukturen fast ausschließlich in der untergegangenen Stadt Cahuáchi gefunden wurden.
Dr. Elena Vargas, die leitende Archäologin des Kulturministeriums, stellte fest, dass die entdeckte Architektur deutliche Parallelen zur frühen Paracas-Kultur aufweise, obgleich der Umfang dieser Anlage für die südperuanische Region beispiellos sei. Die Paracas-Kultur, die zwischen 900 v. Chr. und 200 v. Chr. existierte, ist bekannt für ihre Textilien und Schädeloperationen, die sogenannten Trepanationen. Ein besonders aufschlussreicher Fund auf der obersten zugänglichen Ebene war eine Assemblage intakter Keramikgefäße, die eine Ikonographie aufwiesen, welche sich klar von bekannten Nazca- oder Paracas-Artefakten unterscheidet und auf eine noch frühere oder eigenständige kulturelle Einheit hindeuten könnte.
Die Nazca-Linien selbst, die zwischen 800 v. Chr. und 600 n. Chr. entstanden, wurden oft als Wege für Fruchtbarkeitsrituale interpretiert. Neuere Forschungen, unter anderem durch die Universität Yamagata und IBM Research, identifizierten weitere 248 Geoglyphen mit thematischen Anordnungen. Die genaue Funktion dieser kolossalen unterirdischen Siedlung bleibt ein tiefgreifendes archäologisches Rätsel. Die Zugänglichkeit zu den tieferen Ebenen wurde vorläufig gesperrt, während Strukturintegritätsprüfungen und die Entwicklung spezialisierter Konservierungsprotokolle laufen, ein kritischer Schritt angesichts der Gefährdung der Nazca-Ebene durch El-Niño-Ereignisse und Sturzfluten.
Die Paracas-Kultur, die der Nazca-Kultur vorausging, nutzte bereits hochentwickelte Bewässerungssysteme, ein System, das die Nazca-Kultur zur Bewässerung ihrer Felder übernahm und so ihre Überlebensfähigkeit unter extremen Wüstenbedingungen sicherte. Die Entdeckung unterstreicht die kontinuierliche Komplexität der präkolumbianischen Zivilisationen Perus und die Notwendigkeit, die Chronologie der Besiedlung in der Küstenregion neu zu bewerten. Dies geschieht, während das peruanische Kulturministerium kürzlich einen umstrittenen Plan zur Verkleinerung des Nazca-Schutzgebietes vorerst zurückzog. Die Forschung, die auch von deutschen Wissenschaftlern wie Markus Reindel vorangetrieben wurde, der seit Jahrzehnten in Peru tätig ist, hat die starke Beeinflussung dieser Kulturen durch das Klima gezeigt. Die nun entdeckte unterirdische Stadt stellt eine neue, monumentale Schicht in diesem reichen historischen Gefüge dar.
Quellen
Scienmag: Latest Science and Health News
Phys.org
The Guardian
ScienceAlert
John Smellie Volcanologist
Plate Climatology
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