Die 41. Italienische Antarktis-Mission: Eine Zeitreise in die Eistiefen zur Entschlüsselung des Klimas

Bearbeitet von: Uliana S.

Offiziell hat die einundvierzigste Italienische Antarktis-Expedition ihre Arbeit aufgenommen. Für diese umfangreiche Mission wurden rund zweihundert Fachleute mobilisiert, die sich multidisziplinären Forschungsaufgaben widmen. Die Untersuchungen erstrecken sich über grundlegende Disziplinen wie Glaziologie, Klimatologie und Ozeanografie, was den ganzheitlichen Ansatz zur Erfassung globaler planetarischer Prozesse unterstreicht. Zu Beginn konzentrierten sich die Teams darauf, die volle Funktionsfähigkeit der Küstenstation Mario Zucchelli wiederherzustellen und den Zustand des Meereises akribisch zu überprüfen.

Die Verifizierung der Eisbedingungen ist von entscheidender Bedeutung, um die sichere Landung der Transportflugzeuge des Typs C-130J zu gewährleisten. Diese Maschinen fungieren als lebenswichtige logistische Arterien, die Personal und notwendige Ausrüstung tief ins Innere des Kontinents befördern. Solche logistischen Operationen unter extremen Bedingungen erfordern höchste Präzision und Weitsicht; jede Lieferung ist ein Meisterstück kollektiver Koordination. Im Zentrum der aktuellen Saison steht jedoch die Beteiligung am internationalen Großprojekt „Beyond Epica Oldest Ice“ (Jenseits von EPICA: Das älteste Eis), das am Standort Little Dome C durchgeführt wird.

Das Ziel dieser monumentalen Initiative ist die Entnahme von Eiskernen, deren Alter möglicherweise 1,2 Millionen Jahre überschreitet. Die Analyse dieser uralten Schichten wird es ermöglichen, die klimatischen Verhältnisse der Vergangenheit detailliert zu rekonstruieren. Dies liefert unschätzbare Daten für das Verständnis der langfristigen Zyklen unseres Planeten. Das neue, von der Europäischen Kommission finanzierte Vorhaben soll insbesondere eine Wissenslücke bezüglich des Übergangs vom 41.000-jährigen Eiszeitzyklus zu dem längeren, 100.000-jährigen Zyklus schließen, der in jüngerer Zeit beobachtet wurde. Der bisherige Rekord, der durch das EPICA-Projekt aufgestellt wurde, reichte lediglich 800.000 Jahre zurück.

Die Bohrungen am Little Dome C waren bereits erfolgreich: Anfang Januar wurde bekannt gegeben, dass ein Kern von 2800 Metern Länge entnommen wurde, der bis zum Grundgestein reicht – ein historischer Erfolg. An diesem Forschungsprojekt sind Institutionen aus zehn europäischen Ländern beteiligt. Dazu zählen renommierte Einrichtungen wie das Alfred Wegener Institut (Deutschland), der British Antarctic Survey (Großbritannien), das Französische Polarinstitut IPEV sowie das Institut für Polarforschung des Nationalen Forschungsrats Italiens (ISP-CNR), welches die Bohrungsarbeiten federführend leitet.

Die logistische Herausforderung, die wertvollen Proben nach Europa zu transportieren, ist enorm. Dies geschieht an Bord des Eisbrechers „Laura Bassi“, wobei die lückenlose Kühlkette bei konstant -50°C aufrechterhalten werden muss. Diese akribische Vorgehensweise unterstreicht das Engagement der Forscher, Informationen zu sammeln, die zur Klärung der allgemeinen Muster und Gesetzmäßigkeiten des globalen Klimas beitragen sollen. Die Ergebnisse dieser Mission sind entscheidend, um fundierte Prognosen für die Zukunft treffen zu können.

Quellen

  • Media ENEA

  • Ricerca polare: l'Italia stanzia 23 milioni di euro per la 41esima spedizione in Antartide

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