Symbiose zwischen Schiffshaltern und Buckelwalen: Details zur Ernährung und Anpassung während der Migration

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Jüngste wissenschaftliche Untersuchungen haben neue und aufschlussreiche Details über die komplexe symbiotische Beziehung zwischen den als Schiffshalter bekannten Fischen (Remoras) und Buckelwalen ans Licht gebracht. Diese majestätischen Meeressäuger sind bekannt für ihre ausgedehnten Wanderungen entlang der Ostküste Australiens. Um diese Interaktion, die sich über weite Strecken des Ozeans erstreckt, detailliert zu erfassen und zu analysieren, setzten die Forscher innovative und hochmoderne Methoden ein. Dazu gehörte insbesondere der Einsatz von Kameras, die mittels Saugnäpfen direkt an den Walen befestigt wurden. Diese Spitzentechnologie ermöglichte es, einzigartige und bisher unbekannte Momente dieser ausgedehnten ozeanischen Reise genau zu dokumentieren und zu studieren.

Die gewonnenen Videoaufnahmen belegten eindrücklich die bemerkenswerte Agilität und die hydrodynamische Effizienz der Remoras. Sie sind in der Lage, selbst bei abrupten Manövern, starken Beschleunigungen oder den kraftvollen Sprüngen des Wirts – dem sogenannten Breaching – eine sichere und zuverlässige Haftung am Wal aufrechtzuerhalten. Diese Beobachtung unterstreicht das hohe Maß an evolutionärer Anpassung dieser vergleichsweise kleinen Fische an den extrem dynamischen Lebensstil der riesigen Meeressäuger. Speziell Dr. Olaf Meinecke von der renommierten Griffith University protokollierte im Rahmen dieser Studie, dass auf einem einzigen Buckelwal bis zu fünfzig Individuen von Schiffshaltern gleichzeitig anwesend waren.

Eine zentrale und überraschende Erkenntnis dieser Forschung war die direkte Beobachtung des Fressverhaltens der Remoras. Es konnte erstmalig dokumentiert werden, wie die Fische sich aktiv von abgelösten Hautpartikeln der Wale ernähren. Dies deutet darauf hin, dass diese Hautschuppen eine wichtige und leicht zugängliche Ergänzung ihrer Nahrung darstellen. Dies ist besonders relevant in Zeiten, in denen Ektoparasiten, die normalerweise ihre Hauptnahrungsquelle bilden, in der Umgebung der Wale weniger verfügbar sind. Solche engen symbiotischen Verflechtungen dienen als eindrucksvolles Beispiel dafür, wie unterschiedliche Spezies Wege des Zusammenlebens und der gegenseitigen Nutzung im komplexen marinen Ökosystem finden.

Trotz des potenziellen Nutzens, den die Wale durch die Entfernung von Parasiten erfahren könnten, zeigen die Meeressäuger mitunter deutliche Anzeichen von Unbehagen und Irritation. Dieses Unbehagen manifestiert sich in wiederholten, extrem kraftvollen Sprüngen aus dem Wasser – dem bereits erwähnten Breaching. Diese spektakulären Aktionen sind im Wesentlichen als aktive Versuche zu interpretieren, die lästigen, aber hartnäckigen Mitreisenden abzuschütteln und loszuwerden.

Die detaillierte Untersuchung dieser komplexen Wechselbeziehung zwischen Wirt und Gast vertieft unser Verständnis der subtilen ökologischen Mechanismen, die das Leben im Ozean steuern. Die Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass selbst die offensichtliche Irritation, die der Wal durch die Präsenz der Schiffshalter erfährt, Teil eines größeren, fein austarierten ökologischen Kreislaufs sein kann. Die Forschung erweitert somit nicht nur unser Wissen über die spezifischen Ernährungsgewohnheiten der Remoras, sondern beleuchtet auch die feinen Balanceakte und die ständigen Anpassungen, die das Überleben in den Weltmeeren bestimmen.

Quellen

  • Mirage News

  • Griffith News

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