Stadtjäger unter Druck: Tragödien und Widerstandsfähigkeit der Wanderfalken an historischen Kathedralen im Jahr 2025

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Die Brutsaison 2025 der Wanderfalken (Falco peregrinus) an den Kathedralen von Worcester und St Albans hat erneut die erheblichen Schwierigkeiten beleuchtet, denen diese beeindruckenden Raubvögel selbst in städtischen Umgebungen ausgesetzt sind. Diese Vorkommnisse dienen als eindringliche Mahnung an die Zerbrechlichkeit des natürlichen Gleichgewichts. Hier, wo monumentale historische Bauwerke stehen, entfaltet sich ein ständiger Kampf ums Überleben und um die Fortführung der Art.

Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich an der Kathedrale von Worcester. Das Falkenpaar, das die Namen Peter und Peggy trägt, hatte auf den Türmen der Kathedrale sein Nest eingerichtet und vier Eier gelegt. Leider brachte die Frühjahrszeit einen schweren Verlust mit sich: Nur ein Küken überlebte die ersten Maiwochen, starb jedoch kurz darauf an einem ungeklärten Leiden. Die Überreste des Jungvogels wurden umgehend zur detaillierten Untersuchung eingeschickt, während die gesunden erwachsenen Vögel weiterhin unter der Beobachtung von Spezialisten stehen. Obwohl solche Todesfälle bei Jungtieren nicht alltäglich sind, erfordern sie eine Neubewertung der Faktoren, die städtische Populationen beeinflussen. Historisch gesehen standen Wanderfalken Mitte des letzten Jahrhunderts kurz vor der Ausrottung, verursacht durch die Anreicherung chlororganischer Pestizide wie DDT in der Nahrungskette, was zu einer gefährlichen Ausdünnung der Eierschalen führte. Das Verbot dieser Substanzen in den 1970er Jahren ermöglichte zwar eine Erholung der Population, doch tauchen ständig neue, weniger offensichtliche Bedrohungen auf.

An der Kathedrale von St Albans, die als älteste in England gilt und das längste Kirchenschiff aller englischen Kathedralen (85 Meter) aufweist, verlief die Situation anders, aber nicht weniger dramatisch. Im April 2025 zerstörte ein unbekannter Eindringling das erste Gelege, bestehend aus drei Eiern. Das Paar, Alban und Budica genannt, bewies jedoch eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit: Sie errichteten zügig ein zweites Nest, und bereits im Zeitraum Juni bis Juli schlüpften drei gesunde männliche Küken. Die Schwere des Vandalismusaktes wird dadurch unterstrichen, dass die polizeilichen Ermittlungen zu diesem Vorfall an die Königliche Staatsanwaltschaft (Crown Prosecution Service) übergeben wurden.

Naturschutzorganisationen wie der Wanderfalken-Fonds (Peregrine Fund) setzen ihre Arbeit im Vereinigten Königreich fort und erweitern ihren Fokus auf den Schutz vor Wilderei und anderen zeitgenössischen Gefahren. Diese Ereignisse an den britischen Kathedralen spiegeln das allgemeine Überlebensdilemma dieser Spitzenprädatoren wider. In anderen Regionen, beispielsweise in Russland, bleibt das Interesse von Wilderern an Wanderfalken hoch. Der Schwarzmarktwert eines einzelnen Tieres kann beträchtliche Summen erreichen, was den illegalen Handel trotz ihres Status in der Roten Liste stark fördert.

Ein weiteres aktuelles Problem ist der Mangel an geeigneten Nistplätzen, was die Vögel dazu zwingt, suboptimal gelegene Positionen einzunehmen. Der erfolgreiche Wiederansiedlungsversuch in Moskau, bei dem in Gefangenschaft aufgezogene Paare auf Hochhäusern heimisch wurden, beweist, dass die gezielte Schaffung künstlicher Lebensräume ein wirksames Instrument zur Wiederherstellung der Populationen darstellen kann. Diese majestätischen Greifvögel sind für das städtische Ökosystem von unschätzbarem Wert, da sie die Populationen synanthroper Arten regulieren. Ihr Wohlergehen hängt direkt von der sorgfältigen Beachtung der Details ihrer Lebensumwelt ab.

Quellen

  • Daily Mail Online

  • Peregrine Falcons | Worcester Cathedral

  • St Albans falcons lay two new eggs after first clutch destroyed - BBC News

  • St Albans Cathedral peregrine falcon chicks revealed as males - BBC News

  • Peregrine falcon chick hatches at St Albans Cathedral - BBC News

  • Police investigation into destruction of Peregrine falcon eggs concluded - St Albans Times

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