Erfolgreiche Öko-Allianz: Rinder fördern Artenvielfalt im schottischen Abernethy Forest
Bearbeitet von: Olga Samsonova
Eine bemerkenswerte Kooperation zwischen dem Landwirt Bobby Mackenzie und der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) erzielt signifikante ökologische Erfolge im Abernethy Forest Nature Reserve in Schottland. Diese Partnerschaft demonstriert, wie die Integration landwirtschaftlicher Beweidung mit strengen Naturschutzzielen einen Mehrwert für die lokale Tierwelt und die landwirtschaftliche Nutzung schaffen kann.
Mackenzie erweiterte seine Herde auf 200 Rinder, die nun die Weideflächen des Reservats beweiden, was sowohl seinem Betrieb zugutekommt als auch der Wiederherstellung des Lebensraumes dient. Die RSPB hatte die Beweidung ursprünglich im Jahr 2019 initiiert, um die Biodiversität zu steigern, mit einem besonderen Fokus auf die Erholung der stark dezimierten Auerhuhnpopulation. Das Konzept basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass natürliche Störungen, ähnlich denen durch ausgestorbene Großsäuger, für ein vitales Ökosystem notwendig sind.
Die Anwesenheit der Rinder strukturiert den Wald aktiv: Sie lockern den Waldboden, was die Keimung von Baumsamen erleichtert, und ihr Dung reichert den Boden durch Nährstoffrecycling an. Ein weiterer positiver Effekt ist die Verhinderung des Verbuschens von Grasland, wodurch der Lebensraum für das Auerhuhn sowie die dort brütenden Birkhühner optimiert wird. Richard Mason, der Naturschutzmanager der RSPB, bestätigte den Erfolg: Die Zahl der männlichen Auerhähne stieg von 18 auf 30, und die Population der Birkhühner, die ihre Balzrituale abhalten, hat sich verdreifacht.
Für das Management der weitläufigen Flächen, die sich über fast 140 Quadratkilometer erstrecken, setzte Mackenzie moderne Technik ein. Er nutzte GPS-gestützte virtuelle Zäune, um die größere Herde effizient über die verschiedenen Zonen zu steuern. Diese Technologie ermöglichte es dem Landwirt, seine Kuhzahlen zu verdoppeln, wobei aktuell etwa 140 Tiere auf dem Reservat weiden. Die Vereinbarung führte zudem zu einer Überprüfung der Routineanwendung von Wurmmitteln; da diese auf dem Reservat nur bei nachgewiesener Notwendigkeit eingesetzt werden dürfen, reduzierte Mackenzie diese Praxis auch auf seinem heimischen Hof.
Diese Form der extensiven Beweidung, die das Ökosystem durch Trittwirkung und Fraßverhalten strukturiert, gilt als wichtiger Baustein für die Erneuerung des ursprünglichen Waldes in den Highlands. Das Vieh ergänzt die natürlichen Prozesse, da es im Gegensatz zu den vorhandenen Hirschen eher grast als an Bäumen frisst, was die Artenvielfalt fördert und die Dominanz von Heidekraut reduziert. Die positiven Resultate unterstreichen, dass Schottlands Naturlandschaft durch solch durchdachte Kooperationen ihr wichtigstes Kapital bewahren und vermehren kann.
Quellen
Farmers Weekly
RSPB Scotland's efforts in restoring the Cairngorms
RSPB Scotland's farming activity
Loch Garten Nature Reserve, Abernethy, Scotland - The RSPB
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