Ethereum erreicht 24.192 TPS nach Pectra-Upgrade und Integration von L2-Lösungen

Bearbeitet von: Yuliya Shumai

Das Ethereum-Ökosystem hat einen beispiellosen Durchsatzgipfel verzeichnet und erreichte beeindruckende 24.192 Transaktionen pro Sekunde (TPS). Dieser Höchstwert ist ein direktes Ergebnis der erfolgreichen Datenintegration des Layer-2-Netzwerks (L2) namens Lighter, die nach der Aktivierung des Pectra-Hardforks am 7. Mai 2025 stattfand. Dieses Ereignis markiert einen entscheidenden Meilenstein in der langfristigen Entwicklungsstrategie des Netzwerks, deren Ziel es ist, die Skalierungseinschränkungen zu beseitigen, welche die Massenakzeptanz der Technologie bisher behinderten.

Das Pectra-Upgrade, welches die Initiativen Prague und Electra zusammenführte, wurde konzipiert, um die Skalierbarkeit grundlegend zu verbessern. Ein zentraler Mechanismus hierfür war die Verdoppelung der Kapazität für Daten-„Blobs“, die von L2-Lösungen genutzt werden. Vitalik Buterin, Mitbegründer von Ethereum, bestätigte, dass die Aktualisierung „die Durchsatzleistung der Layer-2-Netzwerke verdoppelt“. Während die Basis-Ethereum-Kette (L1) selbst nur etwa 100 bis 200 Operationen pro Sekunde verarbeitet, tragen die L2-Lösungen den Löwenanteil zur Gesamtperformance bei. Das Lighter-Netzwerk, welches Anfang Oktober 2025 an den Start ging, steuerte allein über 4.000 TPS zu dem gemessenen Gesamtpeak bei.

Analysten, darunter Ryan Sean Adams von Bankless, betonen, dass die L2-Lösungen seit Oktober einen „200-fachen Skalierungsfaktor“ zu Ethereum hinzugefügt haben. Dieser signifikante Fortschritt ist maßgeblich auf die Weiterentwicklung im Bereich der Zero-Knowledge-Proofs (ZK-Proofs) zurückzuführen. Experten prognostizieren, dass bei einer weiteren Beschleunigung der L2-Adoption die Geschwindigkeit auf bis zu 100.000 TPS ansteigen könnte. Technische Neuerungen wie die Implementierung von EIP-7702 im Rahmen von Pectra, welche es Nutzern erlaubt, Gasgebühren mit ERC-20-Token zu bezahlen, eröffnen zudem neue Möglichkeiten zur Steigerung der Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz.

Der rasante Anstieg der Leistung hat jedoch auch Schwachstellen in der zugrunde liegenden Infrastruktur offengelegt, was die Notwendigkeit robusterer Systeme verdeutlicht. Das Lighter-Netzwerk, das sich als direkter Konkurrent der Plattform Hyperliquid positioniert, sah sich Ende Oktober mit erheblichen technischen Schwierigkeiten konfrontiert. Das System erlitt einen kritischen, dreißigminütigen Ausfall, da es nicht mehr in der Lage war, Blöcke zu verarbeiten. Ursache hierfür waren automatisierte Handelsbots, die einen extrem abrupten Preisanstieg des HYPE-Tokens von 47 US-Dollar auf 98 US-Dollar innerhalb nur einer Minute provozierten. Das Management von Lighter reagierte schnell und demonstrierte Verantwortungsbewusstsein, indem es die betroffenen Nutzer mit 774.872 US-Dollar in USDC entschädigte.

Dieser Vorfall bei Lighter, gepaart mit einem ähnlichen Systemversagen an der dezentralen Börse Aster Ende September – bei dem der XPL-Preis aufgrund eines Fehlers im Perpetual-Kontrakt von 1,3 US-Dollar auf 4 US-Dollar schnellte – unterstreicht die dringende Notwendigkeit, neben der beeindruckenden Steigerung des Transaktionsdurchsatzes auch die operative Zuverlässigkeit nachhaltig zu stärken. Trotz der aufgetretenen Störungen dient der erreichte Meilenstein von 24.192 TPS als unmissverständliches Signal: Der eingeschlagene Entwicklungspfad, der auf Modularität und der konsequenten Erweiterung der Layer-2-Fähigkeiten fußt, eröffnet dem gesamten Ethereum-Ökosystem das Potenzial für ein kraftvolles, stabiles und harmonisches Wachstum in der Zukunft.

Quellen

  • forklog.com

  • Pectra HardFork Will Double Layer-2 Capacity: Vitalik

  • Ethereum's Buterin Says Pectra Will Double L2 Capacity

  • Ethereum Ecosystem Hits Record 24,000 TPS with Lighter's Contribution

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