Bitcoin-Hashrate auf Rekordniveau im Oktober 2025: Wirtschaftlicher Gegenwind und der Schwenk zur KI
Bearbeitet von: Yuliya Shumai
Die zur Sicherung des Bitcoin-Netzwerks eingesetzte Rechenleistung erreichte im Oktober 2025 einen neuen Höchststand in der Geschichte. Dies geht aus einem aktuellen Analysebericht von JPMorgan hervor. Die durchschnittliche monatliche Hashrate stieg um 5 % und stabilisierte sich bei beeindruckenden 1.082 Exahashes pro Sekunde (EH/s). Dieser signifikante Anstieg belegt die hohe Konzentration von Ressourcen, die zur Aufrechterhaltung des dezentralen Registers erforderlich sind, und unterstreicht die Unerschütterlichkeit der fundamentalen Basis des Assets. Die Mining-Schwierigkeit erhöhte sich zum Monatsende um 3 % im Vergleich zum September und zeigte sogar einen Zuwachs von 80 % gegenüber dem Niveau vor dem Halving im April 2024.
Trotz dieser Demonstration der Stärke sieht sich die Ökonomie des Minings weiterhin wachsendem Druck ausgesetzt. Die JPMorgan-Analysten Reginald Smith und Charles Pierce beobachten diesen Trend bereits den dritten Monat in Folge. Der durchschnittliche Ertrag aus der Blockbelohnung pro EH/s lag im Oktober bei 48.000 US-Dollar. Dies entspricht einem Rückgang von 3 % gegenüber dem Vormonat September. Gleichzeitig verringerte sich die Bruttogewinnspanne um 4 %. Diese Diskrepanz zwischen der gesteigerten Rechenarbeit und der sinkenden direkten Rendite macht eine Neubewertung der Betriebskosten und Marktstrategien für die Akteure des Sektors unumgänglich.
Entgegen dem Druck auf die Margen erlebten die börsennotierten Mining-Unternehmen einen bemerkenswerten Anstieg ihrer Kapitalisierung. Der kumulierte Marktwert der vierzehn amerikanischen öffentlichen Mining-Firmen, die von der Bank beobachtet werden, wuchs innerhalb eines Monats um 25 % und erreichte die Marke von 70 Milliarden US-Dollar. Dieser Wertzuwachs bei den Aktien wurde jedoch weniger durch die aktuellen Gewinne aus dem Mining selbst ausgelöst, sondern vielmehr durch Ankündigungen im Zusammenhang mit Hochleistungsrechnen (HPC) und der aktiven Neuausrichtung des gesamten Sektors auf den Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI).
Die tiefgreifende Transformation des Sektors spiegelt sich in den individuellen Unternehmensentwicklungen wider. Während beispielsweise Cipher Mining (CIFR) ein beeindruckendes Wachstum von 48 % verzeichnete, musste Cango (CANG) einen Rückgang von 5 % hinnehmen. Cango blieb damit sogar hinter der Dynamik von Bitcoin zurück, dessen Wert um 3,9 % sank. Cango plante laut aktuellen Informationen, den Übergang zu einer direkten Notierung an der NYSE im November 2025 abzuschließen. Die Hinwendung zu KI und HPC wird als strategische Suche nach neuen Anwendungshorizonten betrachtet, welche potenzielle Einschränkungen in Expansionsmöglichkeiten umwandelt. Investoren setzen offensichtlich auf das langfristige Integrationspotenzial und bewerten die Fähigkeit dieser Unternehmen, zentrale Anbieter von Rechenleistung für die nächste Welle des technologischen Fortschritts im Bereich KI zu werden.
Quellen
Yahoo! Finance
CoinDesk
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