Bulgarien wird am 1. Januar 2026 das 21. Mitglied der Eurozone. Der Rat der Europäischen Union hat dem Beitritt zugestimmt, nachdem Bulgarien die notwendigen wirtschaftlichen Konvergenzkriterien erfüllt hat. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt in der europäischen Integration und verspricht, die wirtschaftliche Stabilität und den Handel für Bulgarien zu fördern.
Die Konvergenzkriterien, die im Vertrag von Maastricht festgelegt wurden, umfassen Preisstabilität, solide öffentliche Finanzen, Wechselkursstabilität und niedrige langfristige Zinssätze. Bulgarien hat diese Kriterien nach eingehender Prüfung durch die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) erfüllt. Diese Bewertung wurde in den Konvergenzberichten 2025 bestätigt. Die Erfüllung dieser Kriterien ist entscheidend für die Gewährleistung einer stabilen und harmonisierten Wirtschaft innerhalb der Eurozone.
Die Einführung des Euro in Bulgarien wird voraussichtlich eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen. Dazu gehören niedrigere Zinssätze, die Investitionen und Kreditaufnahme erleichtern, sowie die Vereinfachung von Handel und Reisen durch den Wegfall von Wechselkursrisiken und Transaktionskosten. Experten sehen darin eine Stärkung der bulgarischen Wirtschaft und eine Vertiefung der wirtschaftlichen Integration in die Europäische Union. Die bulgarische Landeswährung, der Lew, wird mit der Einführung des Euro abgelöst.
Obwohl Bulgarien die Kriterien erfüllt, gab es in der Bevölkerung auch Bedenken und Proteste gegen die Einführung des Euro. Diese Bedenken spiegeln oft tiefere Sorgen über wirtschaftliche Stabilität, Korruption und die Wahrung nationaler Souveränität wider. Dennoch wird der Beitritt als wichtiger Meilenstein für Bulgarien betrachtet, der das Land näher an das wirtschaftliche Herz Europas rückt.
Die Europäische Kommission hebt hervor, dass der Euro ein Symbol für die Stärke und Einheit Europas ist und Bulgarien von einer engeren wirtschaftlichen Anbindung profitieren wird. Mehrere EU-Mitgliedstaaten haben den Euro noch nicht eingeführt, darunter Dänemark, Schweden, Polen, Tschechien und Ungarn. Diese Länder haben aus verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Gründen bisher keinen Beitritt zur Eurozone vollzogen. Bulgariens Schritt in die Eurozone zeigt jedoch, dass die wirtschaftliche Integration innerhalb der EU fortschreitet und dass die Konvergenzkriterien für viele Länder erreichbar sind. Die Entscheidung des Rates der EU wird als Formalität betrachtet, die den Weg für Bulgariens vollständige Integration in die Währungsunion ebnet.