Rekordpreis für Titanic-Erinnerungsstück: Taschenuhr eines Erste-Klasse-Passagiers für 2,3 Millionen US-Dollar versteigert

Eine goldene Taschenuhr, die einst Isidor Straus gehörte, dem Miteigentümer des New Yorker Kaufhauses Macy's und Passagier der ersten Klasse auf der Titanic, erzielte bei einer Auktion einen bemerkenswerten Erlös. Umgerechnet auf US-Dollar entspricht der Verkaufspreis von 1,78 Millionen britischen Pfund rund 2,3 Millionen US-Dollar. Das Auktionshaus Henry Aldridge & Son in Devizes, Wiltshire, wickelte die Versteigerung ab und sicherte diesem Zeitmesser damit den Titel des teuersten je verkauften Artefakts im Zusammenhang mit der Titanic-Katastrophe.

Bei dem Stück handelt es sich um eine Uhr der Marke Jules Jurgensen, gefertigt aus 18-karätigem Gold. Sie war ein Geschenk seiner Ehefrau Ida Straus zu Isidor Straus' 43. Geburtstag im Jahr 1888. Die symbolische Bedeutung der Uhr wird durch den Umstand verstärkt, dass ihre Zeiger exakt um 2:20 Uhr morgens stehen geblieben sind – dem Zeitpunkt, an dem das Schiff nach der Kollision mit dem Eisberg am 14. April 1912 unterging. Die Geschichte von Isidor und Ida Straus gilt als ein Sinnbild tiefer Verbundenheit: Der Geschäftsmann lehnte einen Platz in einem Rettungsboot ab, da er darauf bestand, Frauen und Kinder nicht vor sich zu verlassen. Ida Straus entschied sich bewusst, sein Schicksal zu teilen. Während Isidor Straus' Leichnam von der Suchmannschaft geborgen und die Uhr der Familie zurückgegeben wurde, blieb Idas Körper verschollen.

Interessanterweise dienten Isidor und Ida Straus als Inspiration für Nebenfiguren in James Camerons Filmklassiker „Titanic“.

Dieses Auktionsergebnis übertrifft den bisherigen Preisrekord für Titanic-Relikte, der erst im Jahr 2024 aufgestellt wurde. Zuvor hielt eine andere goldene Taschenuhr diesen Rekord. Diese gehörte Kapitän Arthur Rostron vom Rettungsschiff RMS Carpathia, das über 700 Überlebende an Land brachte. Rostrons Uhr wurde im Jahr 2024 für 1,56 Millionen Pfund Sterling versteigert.

Andrew Aldridge, Manager des Auktionshauses Henry Aldridge & Son, betonte, dass dieser neue Höchstpreis die ungebrochene Faszination für die Titanic-Historie und die Schicksale ihrer Passagiere, selbst 113 Jahre später, eindrucksvoll belegt. Die Auktion in Wiltshire zeigte generell eine hohe Nachfrage nach Objekten, die mit der Tragödie in Verbindung stehen, da der Gesamtumsatz beachtliche 3 Millionen Pfund Sterling erreichte. Zu den weiteren bedeutenden Verkäufen zählte ein Brief, den Ida Straus kurz nach dem Auslaufen aus Southampton am 10. April 1912 auf dem Briefpapier des Liners verfasste; dieser erzielte 100.000 Pfund Sterling. Eine Passagierliste wurde ebenfalls für 104.000 Pfund Sterling versteigert.