Thailand verschärft Visabestimmungen zur Eindämmung von Missbrauch

Das Königreich Thailand hat mit Wirkung vom 13. November 2025 die Regelungen für touristische Visaverlängerungen signifikant angepasst, um organisierte Betrugsmaschen und illegale Langzeitaufenthalte effektiver zu unterbinden. Die neuen Bestimmungen führen striktere Obergrenzen für die Verlängerung der Aufenthaltsdauer ein und weichen von den zuvor geltenden, flexibleren Verfahren ab, um die Grenzkontrolle zu festigen und kriminelle Strukturen im Land zu zerschlagen. Die thailändische Regierung reagiert damit auf Entwicklungen, die den Missbrauch des Einreisesystems, insbesondere durch sogenannte „Visa-Runner“, begünstigt haben.

Für ausländische Touristen sind die neuen Richtlinien klar definiert: Es sind maximal zwei Visaverlängerungen gestattet – zunächst eine Verlängerung um 30 Tage, gefolgt von einer abschließenden, finalen Verlängerung um sieben Tage. Dies stellt eine deutliche Einschränkung dar, insbesondere für Langzeitreisende, die zuvor häufiger auf Verlängerungsoptionen zurückgriffen. Darüber hinaus wird die Praxis der wiederholten „Border Runs“ zur Zurücksetzung der Visagültigkeit stark limitiert; Reisende, die visumfrei einreisen, dürfen dies nunmehr maximal zweimal jährlich über Landgrenzen tun. Die Behörden betonen, dass diese Maßnahmen primär auf den Missbrauch abzielen und legitime Touristen mit Standard-Kurzaufenthaltsplänen nicht wesentlich in ihrer Reiseplanung beeinträchtigt werden sollen.

Zur Modernisierung der Prozesse und Erhöhung der Sicherheit hat Thailand bereits am 1. Mai 2025 die Thailand Digital Arrival Card (TDAC) als obligatorisches digitales Einreiseformular eingeführt, welches das bisherige Papierformular T.M. 6 ersetzt. Diese TDAC muss von allen nicht-thailändischen Staatsangehörigen, unabhängig von der Einreisewege (Luft, Land oder See), innerhalb von 72 Stunden vor der geplanten Ankunft online ausgefüllt werden, wobei eine Nichtbeachtung zu Verzögerungen oder Einreiseverweigerung führen kann. Diese digitale Erfassung dient der Effizienzsteigerung und der besseren Nachverfolgung von Einreisenden.

Ein weiterer wichtiger Schritt zur digitalen Transformation ist die geplante Einführung des Electronic Travel Authorization (ETA) Systems im Juni 2025, welches eine obligatorische Vorregistrierung für Reisende aus visumfreien Nationen vorsieht. Ursprünglich für Dezember 2024 angesetzt, wurde die ETA-Einführung verschoben und soll nun mit dem e-Visa-Service in einer einzigen Online-Plattform integriert werden. Dieses ETA-System, das dem europäischen ETIAS ähnelt, soll die Überprüfung und das Tracking von Reisenden ohne Visum verbessern, wobei die Genehmigung eine einmalige Einreise für bis zu 60 Tage erlauben und mit einem QR-Code verknüpft sein soll.

Diese umfassenden Aktualisierungen signalisieren Thailands Engagement, den für die Wirtschaft vitalen Tourismussektor durch eine rigorosere und zugleich modernisierte Einwanderungsdurchsetzung zu schützen. Die Regierung verfolgt damit das übergeordnete Ziel, die Effektivität des Screenings zu steigern und illegale Aktivitäten, einschließlich Cyberkriminalität und Menschenhandel, die in der Vergangenheit lockere Einreiseregeln ausnutzten, einzudämmen. Die Maßnahmen sind Teil einer breiteren Initiative, die auch die Ausweitung des visumfreien Aufenthalts auf 60 Tage für Staatsangehörige aus 93 Ländern, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, seit dem 15. Juli 2024, einschließt, wobei diese 60 Tage vor Ort noch einmal um 30 Tage verlängert werden können. Die konsequente Anwendung dieser neuen digitalen und restriktiven Verfahren soll sicherstellen, dass die Einreisekontrollen den aktuellen Sicherheitsanforderungen gerecht werden, während gleichzeitig versucht wird, den bürokratischen Aufwand für den regulären Tourismus zu minimieren.