Die Einführung einer neuen Gebühr von 250 US-Dollar, bekannt als „Visa Integrity Fee“, die für die meisten Antragsteller von Nicht-Einwanderungsvisa in die USA ab dem 1. Oktober 2025 geplant war, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese Maßnahme, die Teil des „One Big Beautiful Bill Act“ ist, zielt darauf ab, die Überwachung von Visa zu verbessern und die Überschreitung von Aufenthaltsdauern zu reduzieren. Die Gebühr wird zusätzlich zu den bestehenden Visumantragsgebühren erhoben und soll die Einwanderungsbehörden finanziell stärken.
Von dieser neuen Gebühr sind zahlreiche Visakategorien betroffen, darunter Touristen-, Studenten- und Arbeitsvisa. Ausgenommen von der Gebühr sind Reisende aus Ländern des Visa Waiver Program (VWP), die lediglich eine ESTA-Genehmigung benötigen, sowie Bürger Kanadas , und Inhaber von diplomatischen Visa.
Die „Visa Integrity Fee“ ist grundsätzlich erstattungsfähig, wenn die Visabestimmungen vollständig eingehalten wurden. Dies beinhaltet, dass keine Aufenthaltsüberschreitung von mehr als fünf Tagen vorliegt, keine unautorisierte Beschäftigung aufgenommen wurde und die Ausreise fristgerecht erfolgte. Die genauen Abläufe für die Rückerstattung sind jedoch noch nicht vollständig geklärt und könnten komplex sein.
Diese neue Gebühr könnte die Reisekosten für Familien erheblich erhöhen. Schätzungen gehen davon aus, dass die Gebühr Einnahmen von rund 2,7 Milliarden US-Dollar pro Jahr generieren wird. Kritiker befürchten jedoch, dass die zusätzliche Belastung internationale Reisen abschrecken und zu einem wirtschaftlichen Verlust für den US-Tourismus führen könnte. Schätzungen gehen davon aus, dass die Gebühr bis zu einer Million weniger Besuche pro Jahr zur Folge haben und die US-Wirtschaft um bis zu 11 Milliarden US-Dollar über drei Jahre kosten könnte.
Dies geschieht zu einer Zeit, in der die USA sich auf die Ausrichtung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2026 und die Olympischen Spiele 2028 vorbereiten, was die Sorge über eine mögliche Beeinträchtigung der Attraktivität als Reiseziel verstärkt. Die Problematik der Aufenthaltsüberschreitungen in den USA ist erheblich. Nach Angaben des Ministeriums für Innere Sicherheit wurden im Geschäftsjahr 2023 510.400 Fälle mutmaßlicher Aufenthaltsüberschreitungen registriert. Die Einführung der „Visa Integrity Fee“ ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Stärkung der Einwanderungskontrolle und zur Finanzierung von Strafverfolgungsaktivitäten im Bereich der Einwanderung. Die Höhe der Gebühr wird ab dem Geschäftsjahr 2026 jährlich inflationsbereinigt angepasst. Die Gesamtkosten für ein US-Besuchervisum, einschließlich der neuen Gebühr, können für Reisende aus Nicht-Visa-Waiver-Ländern nun bis zu 442 US-Dollar betragen, was es zu einem der teuersten weltweit macht.