Globale Hotelgruppen: Strategisches Wachstum und der Fokus auf Nachhaltigkeit

Die globale Hotellerie befindet sich aktuell in einer Phase dynamischen strategischen Wachstums. Dies manifestiert sich in ambitionierten Expansionsplänen und tiefgreifenden Transformationen, die von führenden Betreibern wie der Radisson Hotel Group und der Continental Hotels Group in Schlüsselregionen angekündigt wurden.

Die Radisson Hotel Group setzt die Dynamik des Rekordjahres 2024 fort und peilt bis Ende 2025 die Unterzeichnung und Eröffnung von über 210 neuen Häusern in den Regionen EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) sowie APAC (Asien-Pazifik) an. Laut Aussage von Elie Younes, Executive Vice President und Global Chief Development Officer, zielt dieser Kurs darauf ab, ein Portfolio zu schaffen, das den Anforderungen moderner Geschäfts- und Freizeitreisender gerecht wird. Innerhalb Europas stärkt die Marke Radisson Blu ihre Position im gehobenen Segment durch die Aufnahme von prestigeträchtigen Objekten. Ein Beispiel hierfür ist das The Medlock am Etihad Stadium von Manchester City, dessen Eröffnung Ende 2026 im Rahmen eines 300 Millionen Pfund Sterling umfassenden Campus-Ausbaus geplant ist. Ebenfalls angekündigt wurde die zeitnahe Eröffnung des Radisson Blu CDG Airport Terminal Hotels in Paris.

Frankreich bleibt ein strategisch wichtiger Markt für die Luxusmarke Radisson Collection. Dies wird durch die Eröffnung des Cour des Loges Lyon sowie das bevorstehende Debüt des Banke Opera Paris unterstrichen, welches im dritten Quartal 2026 seine Türen öffnen soll. Parallel dazu verzeichnet die Marke Radisson RED ein globales Wachstum. In Oslo wurde das zweite Hotel der Gruppe eröffnet, das nachweislich den Status Net Zero erreicht hat. Das Radisson RED Oslo City Centre, das aus einem früheren Park Inn by Radisson umgestaltet wurde, erhielt die Zertifizierung für die Einhaltung der Net Zero-Methodik für Hotels bis 2040, bestätigt durch die unabhängige Prüfstelle TÜV Rheinland.

Dieses spezifische Objekt in einem Gebäude aus dem Jahr 1939 bezieht seine gesamte Energie aus erneuerbaren Quellen, einschließlich der städtischen Fernwärme, wodurch Emissionen der Scopes 1 und 2 eliminiert werden. Es handelt sich um die zweite Anlage dieser Art im Portfolio der Gruppe, nach dem ersten Standort in Manchester. Die gesamte Radisson Hotel Group verfolgt das übergeordnete Ziel, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Unabhängig von dieser globalen Expansion hat die Continental Hotels Group eine umfassende Modernisierung ihrer Flaggschiff-Häuser in Nigeria eingeleitet: das Lagos Continental Hotel (ehemals InterContinental) und das Abuja Continental Hotel (ehemals Sheraton). Der Generaldirektor der Gruppe, Karl Hala, äußerte im November 2025 gegenüber Forbes Africa die Ambition, „afrikanische Gastfreundschaft in ihrer besten Form zu kreieren“, indem erstklassiger Luxus mit lokaler Authentizität verschmolzen wird. Im Abuja Continental Hotel wird derzeit das riesige Konferenzzentrum mit 2.500 Plätzen umfassend renoviert. Zudem wird eine moderne Sportanlage integriert, die Tennis- und Pickleball-Plätze sowie ein hochmodernes Fitnessstudio umfasst.

Beide nigerianischen Hotels werden zudem zukunftsweisende Technologien implementieren, darunter die Einführung von WiFi 7-Infrastruktur – eine Premiere für den Hotelbetrieb in Nigeria. Ein zentraler Pfeiler der nigerianischen Gruppenstrategie ist die Förderung junger Talente durch die unternehmenseigene Continental Hotels Hospitality Academy. Diese Initiative wird durch Kooperationen mit Organisationen wie UNICEF, der GIZ und dem Kommunikationsministerium gestützt, um strukturierte Karrierewege für die lokale Bevölkerung zu schaffen. Diese Vorhaben in Lagos und Abuja dienen der Stärkung Nigerias als Dreh- und Angelpunkt für Geschäfts- und MICE-Tourismus in Westafrika. Insgesamt spiegeln diese Schritte einen breiteren Branchen-Trend wider: Führende Hotelkonglomerate bauen ihre Präsenz aggressiv aus und verankern gleichzeitig Nachhaltigkeitsprinzipien sowie die Unterstützung des lokalen Wirtschaftspotenzials fest in ihren Kerngeschäftsabläufen.