KI entschlüsselt emotionale Signaturen: Neuer Ansatz zur Früherkennung von Niedergeschlagenheit

Bearbeitet von: Liliya Shabalina

Die technologische Entwicklung eröffnet einen bemerkenswerten Weg zur nicht-invasiven Identifizierung früher Anzeichen von Niedergeschlagenheit bei jungen Erwachsenen. Dies geschieht durch die Analyse von Gesichtsausdrücken mittels Künstlicher Intelligenz (KI) und markiert einen Wendepunkt hin zu einer objektiveren Datengrundlage für das seelische Wohlbefinden, die über subjektive Berichte hinausgeht.

Forschende der Waseda-Universität in Japan nutzten KI-Systeme zur Sezierung kurzer Selbstvorstellungsvideos von Studierenden. Dabei identifizierten sie spezifische Muster in der Muskelbewegung des Gesichts, die mit depressiven Zuständen korrelieren. Zu diesen subtilen, nonverbalen Hinweisen zählen das leichte Heben der inneren Augenbrauen sowie charakteristische Bewegungen der Lippen- und Mundpartie, welche von Gleichaltrigen oft als weniger ausdrucksstark oder unnatürlich interpretiert werden.

Diese technologische Errungenschaft ermöglicht eine zugänglichere Überwachung von Indikatoren für die mentale Verfassung in akademischen und beruflichen Umfeldern. Die Fähigkeit von KI, kleinste Gefühlsausdrücke im Millisekundenbereich zu messen, übertrifft die menschliche Wahrnehmung, wie Studien zum Bereich der sogenannten Micro Expressions zeigen. Die gesichtsbasierten Emotionserkennung ist ein Teilgebiet des Affective Computing, das sich mit der Interpretation menschlicher Emotionen durch Technologie befasst.

Die Möglichkeit einer früheren Intervention, bevor sich tiefere Muster verfestigen, rückt damit in greifbare Nähe. Forscher arbeiten daran, diese Algorithmen mit umfangreichen, klinisch validierten Datensätzen zu trainieren, um eine hohe diagnostische Treffsicherheit zu gewährleisten. Die Kombination aus menschlicher Expertise und algorithmischer Mustererkennung gilt als Schlüssel zur Optimierung der Vorhersage psychischer Erkrankungen, wobei die KI als mächtiges Entscheidungshilfsmittel für medizinisches Fachpersonal dient.

Quellen

  • globo.com

  • Waseda University

  • O Globo

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