China hat als Reaktion auf die jüngsten Sanktionen der Europäischen Union gegen zwei chinesische Finanzinstitute seinerseits Sanktionen gegen zwei Banken in Litauen verhängt. UAB Urbo Bankas und AB Mano Bankas sind von diesen Maßnahmen betroffen und dürfen keine Transaktionen oder Kooperationen mit chinesischen Organisationen und Einzelpersonen mehr durchführen. Diese Entscheidung wurde vom chinesischen Handelsministerium bekannt gegeben und ist eine direkte Erwiderung auf die Schritte der EU, die zwei chinesische Regionalbanken, die Heihe Rural Commercial Bank und die Heilongjiang Suifenhe Rural Commercial Bank, auf ihre Sanktionsliste gesetzt hatte. Diesen wird vorgeworfen, Dienstleistungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen angeboten zu haben, um Sanktionen gegen Russland zu umgehen.
China äußerte sich unzufrieden über die Maßnahmen der EU und erklärte, diese würden die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen ernsthaft verletzen und die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und der EU negativ beeinflussen. Diese Eskalation der Sanktionen und Gegensanktionen findet vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen China und der EU statt, die aus unterschiedlichen Haltungen bezüglich Russlands und des Krieges in der Ukraine resultieren. Die EU hatte im Juli 2025 ihr 18. Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet, das auch Maßnahmen gegen Drittländer vorsah, die Russland unterstützen. Die Beziehungen zwischen Litauen und China sind seit 2021 angespannt, nachdem Vilnius ein taiwanesisches Repräsentativbüro eröffnet hatte, worauf China mit der Herabstufung seiner diplomatischen Vertretung und Handelsbeschränkungen reagierte. Die EU hat daraufhin China wegen möglicher Handelsbeschränkungen gegen Litauen vor der Welthandelsorganisation (WTO) verklagt, ein Verfahren, das derzeit stagniert.