Bulgarien macht bedeutende Fortschritte bei der Vorbereitung auf die Einführung des Euro als offizielle Währung am 1. Januar 2026. Die Europäische Kommission hat Bulgarien im Juni 2025 als bereit für die Einführung des Euro erklärt, was einen wichtigen Meilenstein darstellt. Die offizielle Entscheidung über die Einführung des Euro wird vom Rat der EU getroffen, nach Beratungen im Euro- und Europäischen Rat sowie nach Stellungnahmen des Europäischen Parlaments und der EZB. Die bulgarische Wirtschaft wird voraussichtlich von der Euro-Einführung profitieren, mit geschätzten jährlichen Einsparungen von über 1 Milliarde Lewa durch vermiedene Umstellungskosten im Außenhandel und einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit für Exporteure und Importeure. Die Umstellung wird auch die Anziehung von Investitionen und den Zugang zu internationalen Märkten erleichtern, wobei die Zinssätze für Kredite voraussichtlich sinken werden.
Um ungerechtfertigte Preiserhöhungen während der Umstellungsphase zu verhindern, hat die Regierung Gesetzesänderungen vorgeschlagen, die strengere Maßnahmen gegen Preistreiberei vorsehen. Diese beinhalten höhere Sanktionen für Händler, die versuchen, die Preise unrechtmäßig zu erhöhen, sowie erweiterte Aufsichts- und Kontrollbefugnisse für die Kommission für Verbraucherschutz. Die Gesetzesänderungen zielen darauf ab, die Zeitspanne, in der Händler mit Strafen für ungerechtfertigte Preiserhöhungen rechnen müssen, bis zum 31. Dezember 2026 zu verlängern, beginnend mit der doppelten Preisauszeichnung. Umfassende Informationskampagnen richten sich an 165 kommunale Zentren, um Händler, Geschäftsvertreter und lokale Behörden zu erreichen und das Bewusstsein für die bevorstehende Währungsumstellung zu schärfen. Gezielte Analysen in kritischen Wirtschaftssektoren wie Lebensmittel, Kraftstoffe, Medikamente, elektronische Dienstleistungen, Telekommunikation und das Finanzsystem werden von der Kommission zum Schutz des Wettbewerbs und der Kommission für Verbraucherschutz durchgeführt. Über 150 Einzelhandelsgeschäfte stehen derzeit unter besonderer Beobachtung, und die Behörden erhöhen die Inspektionen zur Bekämpfung ungerechtfertigter Preiserhöhungen.