Das US-Außenministerium hat am 16. August 2025 die Aussetzung aller Besuchervisa für Personen aus dem Gazastreifen angekündigt. Diese Entscheidung folgt auf eine umfassende Überprüfung der Verfahren zur Erteilung einer geringen Anzahl von temporären medizinischen und humanitären Visa in den letzten Tagen. Die Aussetzung erfolgte nach Kritik in den sozialen Medien durch die Aktivistin Laura Loomer bezüglich der Einreise palästinensischer Flüchtlinge in die Vereinigten Staaten über die Nichtregierungsorganisation Heal Palestine. Loomer bezeichnete die Situation als eine Bedrohung für die nationale Sicherheit.
Heal Palestine, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Ohio, hat 148 Personen aus Gaza evakuiert, darunter 63 verletzte Kinder. Diese Personen erhalten medizinische Behandlung in verschiedenen US-Städten. Die Visumaussetzung hat Kritik von pro-palästinensischen Gruppen und humanitären Hilfsorganisationen hervorgerufen. Der Council on American-Islamic Relations (CAIR) bezeichnete die Maßnahme als „vorsätzliche Grausamkeit“. Das Palestine Children's Relief Fund warnte, dass dies verletzte und schwer kranke Kinder in Gaza daran hindern könnte, lebenswichtige medizinische Behandlung in den Vereinigten Staaten zu erhalten. Die Entscheidung fällt in eine Zeit wachsender internationaler Besorgnis über die Lage in Gaza, wo seit Beginn des Konflikts im Oktober 2023 über 61.000 Palästinenser getötet wurden. Die Vereinten Nationen warnen vor einer schweren humanitären Krise, einschließlich weit verbreiteter Hungersnöte und Mangelernährung. Berichten zufolge sind 70 Prozent der Infrastruktur des Gazastreifens zerstört. Die USA haben im Juni 2025 eine verstärkte Überprüfung von Visumantragstellern eingeführt, die auch die Überprüfung von Social-Media-Inhalten umfasst. Das Außenministerium hat weder angegeben, wie lange die Überprüfung dauern wird, noch wie viele Visa betroffen sind oder wie mit bereits ausgestellten Visa verfahren wird.