Hochseeschutzabkommen tritt 2026 in Kraft: Ein Meilenstein für die marine Biodiversität

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Das wegweisende Hochseeschutzabkommen, offiziell bekannt als das Abkommen über die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Meeresbiodiversität in Gebieten außerhalb nationaler Hoheitsgewalt (BBNJ-Abkommen), wird am 17. Januar 2026 in Kraft treten. Dies folgt auf die Ratifizierung durch 60 Staaten, zuletzt durch Marokko und Sierra Leone, die am 19. September 2025 die 60. und 61. Partei wurden. Dieser historische Schritt, der nach fast zwei Jahrzehnten Verhandlungen im Juni 2023 angenommen wurde, markiert einen Wendepunkt im globalen Bemühen, die marinen Ökosysteme in internationalen Gewässern zu schützen.

Die Gebiete außerhalb nationaler Hoheitsgewalt, die etwa zwei Drittel der Ozeane umfassen, sind entscheidend für die Gesundheit unseres Planeten und beherbergen eine immense Artenvielfalt. Das Abkommen schafft erstmals rechtsverbindliche Regeln zum Schutz der Hochsee. Es ermöglicht die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in internationalen Gewässern, die Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für geplante menschliche Aktivitäten und fördert die wissenschaftliche Zusammenarbeit. Darüber hinaus zielt es darauf ab, den gerechten Zugang zu und die Teilung von Vorteilen aus marinen genetischen Ressourcen zu gewährleisten, was insbesondere Entwicklungsländern zugutekommt.

Diese Bestimmungen sind entscheidend für die Erreichung globaler Klima- und Biodiversitätsziele, wie des 30x30-Ziels, bis 2030 30 % der Land- und Meeresflächen zu schützen. Experten wie Johan Bergenas vom World Wildlife Fund (WWF) betonen die Dringlichkeit, da die Hohe See bisher kaum reguliert ist. Die Ozeanografin Sylvia Earle mahnt, dass dies nur ein Zwischenschritt sei und die fortgesetzte Ausbeutung der Ozeane weiterhin eine große Gefahr darstelle. Für kleine Inselstaaten wie Vanuatu ist alles, was den Ozean betrifft, von existenzieller Bedeutung.

Die Ratifizierung durch 60 Staaten löst eine 120-tägige Frist aus, nach deren Ablauf das Abkommen am 17. Januar 2026 in Kraft tritt. Die erste Vertragsstaatenkonferenz (COP) wird voraussichtlich Ende 2026 stattfinden. Angesichts der Tatsache, dass derzeit weniger als 1 % der Hohen See geschützt sind, ist die schnelle Umsetzung des Abkommens von entscheidender Bedeutung. Organisationen wie Greenpeace fordern weitere Länder, darunter das Vereinigte Königreich, zur zügigen Ratifizierung auf. Die Beteiligung von Ländern wie den USA, China, Russland und Japan ist für die Wirksamkeit des Abkommens von großer Bedeutung.

Die internationale Gemeinschaft hat die Chance, die Ozeane zu schützen, was die Lebensgrundlagen von Milliarden von Menschen sichert und zur Klimastabilisierung beiträgt. Die breite Unterstützung, signalisiert durch die Unterzeichnung des Abkommens durch 142 Länder, ist ein positives Zeichen. Entscheidend für die Verhinderung der Meeresdegradation und die Gewährleistung einer gesunden Zukunft für die Meereswelt wird jedoch die vollständige Umsetzung und die Überwindung von Beteiligungslücken sein.

Quellen

  • NTV

  • Euronews

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