Vom 5. bis 14. August 2025 findet in Genf die sechste und möglicherweise letzte Verhandlungsrunde für ein globales, rechtsverbindliches Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung statt. Vertreter aus über 180 Ländern kommen zusammen, um einen umfassenden Vertrag zu finalisieren, der den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen abdeckt – von der Herstellung bis zur Entsorgung.
Die Dringlichkeit dieses Treffens wird durch die alarmierenden Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf Umwelt und Gesundheit unterstrichen. Plastikmüll kontaminiert Ozeane und Flüsse, schädigt die Biodiversität und hat negative Folgen für die menschliche Gesundheit. Ohne entschlossenes Handeln könnte die Menge an Plastikmüll in den Meeren bis 2040 um 50 % steigen.
Ein zentraler Streitpunkt in den Verhandlungen ist die Frage, ob der Vertrag eine Reduzierung der Kunststoffproduktion vorschreiben soll. Während einige Länder und Umweltorganisationen eine Begrenzung der Produktion fordern, um die Umweltverschmutzung an der Quelle zu bekämpfen, lehnen andere Staaten, insbesondere ölproduzierende Nationen, solche Produktionsbeschränkungen ab. Die USA unterstützen keine globalen Produktionsobergrenzen oder Verbote bestimmter Kunststoffprodukte oder chemischer Zusätze.
Parallel zu den Verhandlungen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Bericht veröffentlicht, der die gesundheitlichen Risiken von Plastikmüll hervorhebt. Der Bericht betont die Notwendigkeit eines globalen Abkommens, um die Belastung durch Mikroplastik und giftige Chemikalien in Kunststoffen zu reduzieren und die Gesundheit von Mensch und Natur zu schützen.
Die Verhandlungen in Genf bieten die Chance, von einem linearen „Nehmen-Herstellen-Entsorgen“-Modell zu einer Kreislaufwirtschaft überzugehen, in der Ressourcen geschätzt, wiederverwendet und wiederverwertet werden. Ein erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen könnte einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der globalen Plastikverschmutzung leisten und die Grundlage für zukünftige internationale Umweltabkommen schaffen.