Das US-Ministerium für Innere Sicherheit (DHS) hat die Beendigung des vorübergehenden Schutzstatus (Temporary Protected Status, TPS) für venezolanische Staatsbürger angekündigt, die ab dem 10. September 2025 in den USA leben. Diese Entscheidung, die von DHS-Sekretärin Kristi Noem getroffen wurde, betrifft schätzungsweise 268.000 bis 270.000 Personen, die bisher Schutz vor Abschiebung und Arbeitserlaubnis genossen.
Die Begründung für diese Maßnahme, die am 3. September 2025 bekannt gegeben wurde, liegt in der Einschätzung, dass die Fortsetzung des TPS für Venezolaner „nicht im besten Interesse Amerikas“ sei. Als Gründe hierfür nannte das DHS unter anderem öffentliche Sicherheit, nationale Sicherheit, Migrationsfaktoren, Einwanderungspolitik, wirtschaftliche Erwägungen und Außenpolitik. Ein Sprecher des DHS erklärte, dass die Aufrechterhaltung oder Ausweitung des TPS für venezolanische Staatsbürger die Bemühungen der Regierung untergrabe, die Südgrenze zu sichern und die Migration effektiv zu steuern, da es als „Magnet“ für irreguläre Migration wirke.
Diese Entscheidung folgt auf eine kürzliche Entscheidung des 9. Berufungsgerichts der USA vom 29. August 2025. Dieses Gericht hatte geurteilt, dass die Trump-Administration wahrscheinlich rechtswidrig gehandelt hat, als sie versuchte, den TPS für rund 600.000 Venezolaner aufzuheben. Das Gericht bestätigte eine niedrigere Instanzentscheidung, die besagte, dass DHS-Sekretärin Noem wahrscheinlich nicht die Befugnis hatte, die Verlängerung des TPS zu widerrufen. Trotz dieses Urteils hat die aktuelle Regierung die Beendigung des Status vorangetrieben.
Diejenigen, die ihren TPS-Status verlieren und keine andere legale Möglichkeit haben, in den USA zu bleiben, könnten mit Verhaftung und Abschiebung durch Bundesbehörden rechnen. Betroffene venezolanische Staatsbürger werden ermutigt, die mobile App CBP Home zu nutzen, um ihre Ausreise zu melden. Dieses Programm bietet Anreize wie ein Flugticket und einen Ausreisebonus von 1.000 US-Dollar an, um die freiwillige Rückkehr zu erleichtern.
Die Situation wirft Fragen über die Rechtmäßigkeit und die Begründung der DHS-Entscheidung auf, insbesondere angesichts der jüngsten Gerichtsentscheidung. Die Beendigung des TPS hat unmittelbare Auswirkungen auf die betroffenen venezolanischen Staatsbürger und unterstreicht die anhaltenden Debatten über die Einwanderungspolitik und die Befugnisse der Exekutive. Die Entscheidung wird auch die venezolanische Gemeinschaft in den USA, insbesondere in Südflorida, stark beeinflussen, wo viele Venezolaner leben und arbeiten.