Unterseekabel-Ausfälle im Roten Meer verursachen weitreichende Internetstörungen in Asien und im Nahen Osten

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Am 6. September 2025 kam es zu einer Unterbrechung der globalen digitalen Infrastruktur, als mehrere Unterseekabel im strategisch wichtigen Roten Meer durchtrennt wurden. Dieses Ereignis führte zu erheblichen Internetstörungen in weiten Teilen Asiens und des Nahen Ostens, darunter Indien, Pakistan und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Betroffen sind unter anderem die wichtigen Systeme South East Asia-Middle East-Western Europe 4 (SMW4) und India-Middle East-Western Europe (IMEWE), die als Rückgrat für den internationalen Datenverkehr dienen. Die genaue Ursache für die Kabelbeschädigungen ist noch unklar und Gegenstand laufender Untersuchungen. Angesichts früherer Vorfälle, bei denen die Houthi-Rebellen beschuldigt wurden, maritime Infrastruktur ins Visier genommen zu haben, richtet sich die Aufmerksamkeit auf diese Gruppe. Die Houthis haben jedoch stets eine Beteiligung an solchen Aktionen bestritten.

Die Störung unterstreicht die Anfälligkeit der globalen Kommunikationsnetze, die zu über 95 Prozent auf Unterseekabel angewiesen sind, wobei Satelliten nur eine ergänzende Rolle spielen. Das Rote Meer ist aufgrund seiner Bedeutung als wichtige Schifffahrtsroute und als Korridor für zahlreiche Unterseekabel ein besonders sensibler Punkt. Unternehmen wie Microsoft haben bereits auf die Störung reagiert und leiten den Datenverkehr über alternative Routen um, um die Auswirkungen auf ihre Cloud-Dienste wie Azure zu minimieren. Dennoch berichten sie von erhöhten Latenzzeiten. Pakistan Telecommunications bestätigte ebenfalls die Unterbrechungen.

Die Reparatur solcher Tiefseekabel ist ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess, der spezialisierte Schiffe, Taucher und ferngesteuerte Fahrzeuge erfordert. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Reparaturen mehrere Wochen bis Monate dauern könnten, insbesondere da politische Genehmigungen und Abstimmungen mit verschiedenen Anrainerstaaten erforderlich sind. Die globale Abhängigkeit vom Roten Meer für den Datentransfer ist beträchtlich: Schätzungen zufolge fließen etwa 17 Prozent des weltweiten Datenverkehrs durch diesen Korridor. Dies macht die Region zu einer unverzichtbaren Lebensader für die Kommunikation zwischen Europa und Asien. Die aktuellen Ausfälle verdeutlichen die Notwendigkeit, alternative Routen zu diversifizieren und die Widerstandsfähigkeit der digitalen Infrastruktur zu stärken. Die Situation unterstreicht die kritische Rolle von Unterseekabeln für die globale Wirtschaft und Kommunikation und wirft Fragen hinsichtlich der Sicherheit dieser essenziellen Infrastruktur auf.

Quellen

  • New York Post

  • Reuters

  • Business Standard

  • Reuters

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