Am 13. September 2025 versammelten sich in Berlin am Brandenburger Tor rund 12.000 Menschen zu einer Demonstration, um die deutsche Außenpolitik, insbesondere im Hinblick auf die Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine, zu kritisieren.
Die von der Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ organisierte Veranstaltung forderte ein sofortiges Ende der Gewalt und diplomatische Lösungsansätze. Sahra Wagenknecht, die Vorsitzende des Bündnisses, übte scharfe Kritik an der aktuellen deutschen Außenpolitik und betonte, dass Dialog und Diplomatie Kriege beenden könnten, nicht Waffenlieferungen. Sie warf der Bundesregierung vor, das Land auf einen „Kriegskurs“ zu bringen und warnte vor den Gefahren einer erneuten Aufrüstung.
Die Demonstration zog auch namhafte Persönlichkeiten an. Der Schauspieler Dieter Hallervorden trug ein Gedicht vor, das das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza thematisierte. Der israelische Historiker Moshe Zuckermann schloss sich der Forderung nach einem Ende der Gewalt an. Per Videobotschaft sprach Roger Waters, Mitbegründer von Pink Floyd, zu den Anwesenden und verurteilte die Haltung europäischer Politiker zu den Nahost- und Ukraine-Konflikten. Seine Äußerungen, die eine kritische Haltung gegenüber Israel sowie eine pro-russische Perspektive auf den Ukraine-Krieg einschlossen, lösten eine breite Debatte aus.
Die Veranstaltung verdeutlichte eine wachsende Unzufriedenheit mit der deutschen Außenpolitik, insbesondere hinsichtlich Waffenexporten und militärischer Unterstützung in Konfliktregionen. Die Organisatoren forderten die Bundesregierung auf, Waffenlieferungen in Krisengebiete zu stoppen und stattdessen verstärkt diplomatische Anstrengungen zur Friedenssicherung zu unternehmen. Die Demonstranten zogen Parallelen zwischen den Kriegen im Nahen Osten und in der Ukraine und forderten eine Abkehr von der Rüstungsspirale hin zu einer stärkeren Betonung von Diplomatie und Friedensverhandlungen.
Die Entscheidung von Bundeskanzler Friedrich Merz im August 2025, Waffenlieferungen nach Israel angesichts der humanitären Lage in Gaza einzuschränken, wurde in diesem Kontext als ein Schritt wahrgenommen, der die öffentliche Debatte über Deutschlands außenpolitische Ausrichtung weiter befeuerte. Kritik aus den eigenen Reihen der Union zeigte jedoch unterschiedliche Auffassungen innerhalb der Regierungsparteien über den richtigen Kurs in der Nahostpolitik.