Nepal hat mit der Ernennung von Sushila Karki zur neuen Premierministerin einen historischen Wendepunkt erreicht. Diese wegweisende Entscheidung markiert das erste Mal, dass eine Frau an der Spitze der Regierung des Landes steht, und signalisiert eine neue Ära der Hoffnung und des Wandels nach einer Periode politischer Instabilität und Unruhen. Karkis Ernennung folgt auf landesweite Proteste, die von der „Gen Z“-Bewegung angeführt wurden und zu einem Aufruf nach politischer Rechenschaftspflicht und einem Ende der Korruption führten.
Die jüngsten Ereignisse, die am 12. September 2025 ihren Höhepunkt erreichten, waren das Ergebnis tiefgreifender Unzufriedenheit mit der vorherigen Regierung unter Premierminister K.P. Sharma Oli. Ausgelöst durch ein landesweites Verbot von Social-Media-Plattformen, eskalierten die Proteste schnell zu landesweiten Demonstrationen, die durch Berichte über Korruption, Vetternwirtschaft und eine Verschlechterung der öffentlichen Ordnung angeheizt wurden. Diese Unruhen führten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen nach Angaben aus verschiedenen Quellen über 51 Menschen ums Leben kamen und Hunderte weitere verletzt wurden. Die Gewalt gipfelte in der Auflösung des Parlaments und dem Rücktritt von Premierminister Oli, was den Weg für eine Übergangsregierung ebnete.
Sushila Karki, eine hoch angesehene Juristin und ehemalige Oberste Richterin Nepals, wurde von der Jugendbewegung und anderen Interessengruppen als Leiterin der Übergangsregierung ausgewählt. Ihre Ernennung wird weithin als ein Zeichen für Integrität und einen unerschütterlichen Kampf gegen Korruption angesehen, Qualitäten, die sie während ihrer Amtszeit als Oberste Richterin unter Beweis stellte. Karkis akademischer Hintergrund, darunter ein Master-Abschluss in Politikwissenschaft von der Banaras Hindu University (BHU) in Indien, unterstreicht ihre solide Grundlage in den Staats- und Regierungswissenschaften. Ihre Studienzeit in Indien, wo sie sich mit dem politischen Aktivismus ihres Mannes Durga Prasad Subedi befasste, der in den 1970er Jahren an einer Flugzeugentführung beteiligt war, ist Teil ihrer faszinierenden persönlichen Geschichte.
Die Ernennung von Karki wird von der internationalen Gemeinschaft, insbesondere von Indien, positiv aufgenommen. Premierminister Narendra Modi gratulierte Karki und bekräftigte Indiens Engagement für Frieden, Fortschritt und Wohlstand in Nepal. Die Vereinten Nationen begrüßten ebenfalls Karkis Ernennung und bezeichneten sie als Inspiration für Mädchen und Frauen und betonten die Bedeutung der Kinderrechte für die Zukunft Nepals. Die internationale Gemeinschaft hofft, dass ihre Führung zur Wiederherstellung von Stabilität und zur Förderung von Reformen beitragen wird.
Die neue Regierung steht vor der gewaltigen Aufgabe, die öffentliche Ordnung wiederherzustellen, die durch die Proteste verursachten Schäden zu beheben und die für den 5. März 2026 angesetzten Wahlen vorzubereiten. Die breite Unterstützung, die Karki von der Jugendbewegung „Gen-G“ und anderen Gruppen erhält, gibt Anlass zu Optimismus, dass sie die Herausforderungen meistern und eine Ära des Friedens und der Stabilität in Nepal einleiten kann. Ihr Ruf als unerschrockene Richterin, die sich Korruption und politischem Druck widersetzt, positioniert sie gut, um die Nation durch diese entscheidende Übergangsphase zu führen.