Am ukrainischen Unabhängigkeitstag, dem 24. August 2025, hat Russland der Ukraine vorgeworfen, Drohnenangriffe auf kritische Infrastrukturen verübt zu haben. Berichten zufolge wurden das Atomkraftwerk Kursk und ein Treibstoffexportterminal in Ust-Luga getroffen. Diese Vorfälle ereigneten sich inmitten der Feierlichkeiten zum 34. Jahrestag der ukrainischen Unabhängigkeit.
Das Atomkraftwerk Kursk, das sich etwa 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt befindet, meldete, dass eine ukrainische Drohne abgefangen und in der Nähe des Werks explodiert sei. Bei dem Vorfall wurde ein Hilfstransformator beschädigt, was zu einer Reduzierung der Betriebskapazität eines Reaktors um 50 % führte. Glücklicherweise wurden keine Verletzten gemeldet, und die Strahlungswerte blieben innerhalb der normalen Grenzen. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) äußerte sich besorgt über die Sicherheit von Kernanlagen während des Konflikts und betonte, dass „jede nukleare Anlage jederzeit geschützt sein muss“. IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi rief zu maximaler militärischer Zurückhaltung in der Nähe von Nuklearanlagen auf.
Parallel dazu traf ein separater Drohnenangriff das Treibstoffexportterminal in Ust-Luga in der Region Leningrad. Ein Großbrand brach aus, der nach Angaben der Behörden durch Trümmer von abgeschossenen Drohnen ausgelöst wurde. Rund 10 Drohnen wurden Berichten zufolge in diesem Gebiet abgeschossen. Das Ust-Luga-Terminal ist ein wichtiger Knotenpunkt für Russlands Energiexporte und wird zur Umgehung internationaler Sanktionen genutzt.
Die russische Seite behauptete, insgesamt 95 ukrainische Drohnen über 13 Regionen und auf der Krim abgeschossen zu haben. Diese Angriffe erfolgten an einem Tag, an dem die Ukraine ihre Unabhängigkeit feierte. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte in seiner Ansprache die nationale Widerstandsfähigkeit und das Engagement für einen „gerechten Frieden“. Internationale Würdenträger besuchten die Feierlichkeiten in Kiew, darunter der US-Sondergesandte Keith Kellogg, der mit dem Orden für Verdienste der Ukraine ausgezeichnet wurde.
In einer Geste fortgesetzter Unterstützung kündigte Norwegen ein Militärhilfepaket im Wert von rund 7 Milliarden Norwegischen Kronen (etwa 696 Millionen US-Dollar) für die ukrainische Luftverteidigung an. Dieses Paket beinhaltet die Kofinanzierung von zwei Patriot-Systemen mit Deutschland und die Unterstützung beim Erwerb von Luftverteidigungsradaren. Unterdessen haben die USA Beschränkungen für die Nutzung amerikanischer Raketen durch die Ukraine gegen Ziele innerhalb Russlands verhängt. Das Pentagon hat die Genehmigungen für den Einsatz von ATACMS-Raketen und anderen Langstreckenwaffen eingeschränkt, was die operativen Möglichkeiten der Ukraine einschränkt. US-Präsident Donald Trump äußerte sich frustriert über den anhaltenden Krieg und seine Unfähigkeit, eine Friedensvereinbarung zu vermitteln.
Die ukrainischen Angriffe auf russische Energieinfrastruktur zielen darauf ab, die finanziellen Mittel zu untergraben, die Russlands Kriegsanstrengungen finanzieren. Diese Eskalation unterstreicht die Komplexität des anhaltenden Konflikts und die weitreichenden Auswirkungen auf die globale Sicherheit und Energieversorgung.