Am 31. Juli 2025 trat der litauische Premierminister Gintautas Paluckas von seinem Amt zurück, nachdem Korruptionsuntersuchungen und öffentliche Proteste in der Hauptstadt Vilnius seine Geschäftsbeziehungen in den Mittelpunkt gerückt hatten.
Paluckas, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei, hatte das Amt des Premierministers im Dezember 2024 übernommen, nachdem seine Partei die Parlamentswahlen gewonnen hatte. Seine Amtszeit war jedoch von Kontroversen überschattet, insbesondere im Zusammenhang mit finanziellen Transaktionen seiner Familie.
Medienberichte enthüllten, dass eine von Paluckas mitgegründete Firma, Garnis, während seiner Amtszeit einen subventionierten Kredit von der nationalen Entwicklungsbank erhalten hatte. Zudem wurde bekannt, dass das Unternehmen seiner Schwiegermutter, Dankora, EU-Mittel verwendet hatte, um Waren von Garnis zu erwerben. Diese Enthüllungen führten zu Ermittlungen durch die Antikorruptionsbehörde und die Finanzkriminalitätsabteilung Litauens.
Angesichts des wachsenden politischen Drucks und der drohenden Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens entschloss sich Paluckas, vorzeitig zurückzutreten. Präsident Gitanas Nausėda akzeptierte seinen Rücktritt und betonte die Notwendigkeit, die Integrität der Regierung zu wahren.
Der Rücktritt von Paluckas führte zur Auflösung seines gesamten Kabinetts. Infolgedessen stehen Neuwahlen und die Bildung einer neuen Regierung bevor. Trotz der politischen Turbulenzen wird erwartet, dass die Außenpolitik Litauens, insbesondere die Unterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland, unverändert bleibt.