OPEC+ verfehlt Produktionsziele: Kapazitätsgrenzen und strategische Neuausrichtung bis 2027

Bearbeitet von: gaya ❤️ one

Das Bündnis OPEC+ hat seine gesteckten Ziele zur Steigerung der Ölproduktion im September 2025 nur zu 75 % erreicht. Demnach fehlen dem Verbund fast 500.000 Barrel pro Tag, um die geplante Erhöhung von 1,92 Millionen Barrel umzusetzen. Diese Lücke ist auf operative Kapazitätsgrenzen bei wichtigen Mitgliedern wie Russland, dem Irak und Kasachstan zurückzuführen, die bereits nahe ihrer maximalen Fördermöglichkeiten operieren. Russland sieht sich zudem durch logistische und geopolitische Hürden eingeschränkt.

Um die Herausforderungen anzugehen und zukünftige Produktionsrichtlinien realistischer zu gestalten, trafen sich Delegierte der OPEC+ vom 18. bis 19. September 2025 in Wien. Im Fokus der Gespräche stand die Aktualisierung der Produktionskapazitätsdaten der Mitgliedsstaaten. Ziel ist es, bis 2027 neue, fundierte Produktions-Baselines zu etablieren, die die tatsächlichen nachhaltigen Fördermöglichkeiten jedes Mitglieds widerspiegeln. Ein entsprechender Vorschlag soll bis Jahresende vom OPEC+-Sekretariat an die Ministerien kommuniziert werden.

Die Internationale Energieagentur (IEA) bezifferte die freie Produktionskapazität der OPEC+ im August 2025 auf 4,1 Millionen Barrel pro Tag. Ein Großteil dieser Kapazitäten liegt bei Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, was die Abhängigkeit von diesen beiden Ländern für die globale Ölversorgung unterstreicht.

Die aktuelle Situation wirft Fragen bezüglich der Fähigkeit der OPEC+ auf, auf Marktveränderungen zu reagieren und die globalen Ölpreise zu stabilisieren. Die begrenzte globale Reservekapazität könnte bei unerwarteten Angebotsschocks zu erheblichen Preissteigerungen und Marktvolatilität führen, was wiederum eine neue Inflationswelle auslösen und die Weltwirtschaft belasten könnte. Die Notwendigkeit, Produktionsbaselines neu zu definieren, signalisiert eine pragmatische Anpassung an die Realitäten des globalen Ölmarktes.

Quellen

  • Reuters

  • Argus Media

  • Argus Media

  • TASS

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