Die Wirtschaft Nordkoreas hat im Jahr 2024 eine bemerkenswerte Wachstumsrate von 3,7 % verzeichnet und damit die höchste seit 2016 erreicht. Dies geht aus Schätzungen der südkoreanischen Zentralbank, der Bank of Korea (BOK), hervor. Diese Expansion übertrifft das Wachstum von 3,1 % im Vorjahr und stellt eine deutliche Erholung nach dem Rückgang von 0,2 % im Jahr 2022 dar.
Die BOK führt das Wachstum hauptsächlich auf signifikante Zuwächse in den Sektoren Fertigung, Bauwesen und Bergbau zurück. Diese Sektoren wurden sowohl durch heimische Politikinitiativen als auch durch eine vertiefte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland gestärkt. Besonders hervorzuheben ist der Bereich der Schwerchemie, der mit einem Zuwachs von 10,7 % das höchste jemals gemessene Ergebnis erzielte. Dieses Wachstum wird primär auf die gesteigerte Produktion von Metallprodukten für Waffenlieferungen an Russland zurückgeführt. Auch der Bergbausektor zeigte eine starke Leistung mit einem Wachstum von 8,8 %, dem größten seit 1999.
Das gesamte Handelsvolumen Nordkoreas sank im Jahr 2024 um 2,6 % auf 2,7 Milliarden US-Dollar. Dennoch konnten die Exporte um 10,8 % auf 350 Millionen US-Dollar gesteigert werden, wobei insbesondere Perücken und Uhren zu diesem Anstieg beitrugen. Das nominale Bruttonationaleinkommen pro Kopf wurde für 2024 auf 1.239 US-Dollar geschätzt, was etwa 3,4 % des Pro-Kopf-Einkommens Südkoreas entspricht. Die Schätzungen der BOK gelten als verlässlich, da Nordkorea selbst keine offiziellen Wirtschaftsdaten veröffentlicht.
Die engeren Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland, die sich sowohl militärisch als auch wirtschaftlich manifestieren, spielen eine Schlüsselrolle für diese wirtschaftliche Belebung. Berichte deuten darauf hin, dass Nordkorea im Rahmen der Unterstützung Russlands im Ukraine-Konflikt erhebliche Mengen an Waffen und Munition liefert, was geschätzte Einnahmen von bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar generieren könnte. Diese strategische Partnerschaft ermöglicht es Nordkorea, trotz internationaler Sanktionen wirtschaftliche Impulse zu erhalten und seine Produktionskapazitäten auszulasten.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten auf eine Phase der Resilienz und Anpassungsfähigkeit hin, in der nordkoreanische Industrien auf globale Bedürfnisse reagieren und gleichzeitig durch nationale Anstrengungen gestärkt werden. Diese Entwicklung unterstreicht die komplexen Verflechtungen moderner Volkswirtschaften und die Fähigkeit von Staaten, durch strategische Allianzen und die Fokussierung auf Kernkompetenzen Wachstumsimpulse zu generieren.