Israel: Massenproteste fordern Waffenstillstand und Freilassung der Geiseln

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Tausende Israelis gingen am 17. August 2025 landesweit auf die Straße, um ein Ende des Krieges im Gazastreifen und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu fordern. Die Demonstrationen, die von Familien der Geiseln und anderen Organisationen organisiert wurden, markierten eine Eskalation der wachsenden Frustration in der Bevölkerung nach über 22 Monaten Krieg. Die Proteste fanden in mehreren großen Städten statt, darunter Tel Aviv und Jerusalem. Berichten zufolge blockierten Demonstranten wichtige Verkehrswege, wie die Autobahn zwischen Tel Aviv und Jerusalem, und versammelten sich vor offiziellen Residenzen. Die Teilnehmer hielten israelische Flaggen und Fotos der Geiseln hoch.

Die israelische Polizei setzte Wasserwerfer ein, um Demonstranten in Jerusalem zu zerstreuen, die Straßen blockierten. Bis zum frühen Nachmittag wurden 38 Festnahmen gemeldet. Einige Unternehmen und Institutionen schlossen aus Solidarität mit den Protesten. Die Organisatoren, darunter das "Hostages Families Forum", kritisierten die Pläne der Regierung zur Ausweitung der Militäroperationen im Gazastreifen scharf und bezeichneten sie als "Todesurteil" für die verbleibenden Geiseln. Sie argumentierten, dass militärischer Druck die Geiseln nicht zurückbringt, sondern sie eher gefährdet. Die Forderungen der Demonstranten spiegeln eine tiefe Spaltung innerhalb der israelischen Gesellschaft wider. Während die Regierung, angeführt von Premierminister Benjamin Netanjahu, auf die Zerstörung der Hamas und die vollständige Rückkehr aller Geiseln pocht, betonen die Protestierenden die dringende Notwendigkeit eines Waffenstillstands und eines Abkommens zur Freilassung der Geiseln. Finanzminister Bezalel Smotrich und andere rechte Politiker kritisierten die Proteste als eine Kampagne, die der Hamas in die Hände spiele und Israels Sicherheit gefährde.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt angespannt. Die Vereinten Nationen warnen vor einer weiteren Verschlechterung, falls der humanitäre Nachschub nicht ungehindert fließt. Berichte deuten auf eine zunehmende Zahl von Hungertoten hin, insbesondere bei Kindern. Die UNRWA und andere Hilfsorganisationen kämpfen mit Engpässen und Einschränkungen bei der Verteilung von Hilfsgütern. Die Schauspielerin Gal Gadot schloss sich den Familien der Geiseln in Tel Aviv an und drückte ihre Hoffnung auf ein Ende des Krieges und die Rückkehr aller Geiseln aus. Ihre Teilnahme unterstreicht die breite öffentliche Besorgnis und den Druck auf die Regierung, eine diplomatische Lösung zu finden. Die Proteste zeigen, dass die öffentliche Meinung in Israel gespalten ist, wobei ein erheblicher Teil der Bevölkerung eine Verhandlungslösung bevorzugt, auch wenn dies bedeutet, dass die Hamas nicht vollständig besiegt wird. Eine Umfrage aus dem Juli ergab, dass 74 Prozent der Israelis eine Verhandlungslösung zur Rückkehr der Geiseln unterstützten, darunter 60 Prozent derjenigen, die zuvor für die Regierungskoalition gestimmt hatten.

Quellen

  • Washington Post

  • Israel's growing frustration over the war in Gaza erupts in nationwide protests

  • Israelis stage nationwide protests to demand end to Gaza war and release of hostages

  • Israel's Gaza City takeover strategy draws condemnation

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