Die israelische Regierung hat am 21. September 2025 die einseitige Anerkennung eines palästinensischen Staates durch Großbritannien, Kanada und Australien scharf verurteilt. Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnete die Entscheidung als destabilisierend für die Region und als Belohnung für die Hamas, insbesondere für den Angriff vom 7. Oktober 2023. Er bekräftigte, dass es keinen palästinensischen Staat geben werde und kündigte eine Reaktion Israels an.
Das israelische Außenministerium erklärte, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) sei „Teil des Problems, nicht der Lösung“. Die Anerkennung untergrabe die Möglichkeiten einer friedlichen Lösung und belohne terroristische Akte, da sie gegen die Logik von Verhandlungen verstoße und den Frieden weiter entferne. Israel argumentiert, die PA habe versäumt, notwendige Maßnahmen gegen den Terrorismus zu ergreifen. Netanjahu betonte in einer Videobotschaft, dass westlich des Jordan kein palästinensischer Staat entstehen werde und er dessen Gründung seit Jahren verhindere. Er kündigte zudem den weiteren Ausbau der jüdischen Siedlungen im Westjordanland an.
Die Anerkennung Palästinas durch diese westlichen Nationen markiert eine Abkehr von bisherigen politischen Linien und erfolgt trotz Warnungen Israels, dies komme einer „Belohnung für Terror“ gleich. Die Länder reihen sich damit in die Gruppe von rund 140 Staaten ein, die den palästinensischen Wunsch nach einem unabhängigen Staat unterstützen. Die Entscheidung Großbritanniens hat eine besondere symbolische Bedeutung, da das Land nach dem Zweiten Weltkrieg eine Schlüsselrolle bei der Entstehung Israels spielte.
Premierminister Keir Starmer erklärte, die Anerkennung solle die Hoffnung auf Frieden für beide Seiten und eine Zwei-Staaten-Lösung wiederbeleben, während er die humanitäre Krise in Gaza als unerträglich bezeichnete. Experten zufolge könnte die Anerkennung den Palästinensern Hoffnung geben, wird aber von Israel und den USA scharf kritisiert, die eine solche Anerkennung erst nach einer Einigung im Friedensprozess befürworten. Die Palästinensische Autonomiebehörde begrüßte die Anerkennung und forderte verstärkten internationalen Druck auf Israel, einschließlich eines vollständigen Boykotts und Sanktionen gegen Siedlungen.
Die Situation wird durch die anhaltenden Spannungen im Nahostkonflikt und die humanitäre Lage im Gazastreifen verschärft, wo nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde über 65.000 Palästinenser getötet wurden. Deutschland und die USA halten weiterhin an der Position fest, dass eine Anerkennung Palästinas der letzte Schritt eines Friedensprozesses sein sollte, der zu einer Zwei-Staaten-Lösung führt. Die fortgesetzte Siedlungspolitik Israels im Westjordanland, die von vielen als völkerrechtswidrig angesehen wird, bleibt ein zentraler Streitpunkt und erschwert die Aussichten auf eine friedliche Beilegung des Konflikts.