Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat am 10. August 2025 den bevorstehenden Beginn einer neuen Militäroffensive im Gazastreifen angekündigt. Ziel sei es, verbleibende Hamas-Hochburgen zu zerschlagen und die Freilassung von Geiseln zu sichern. Das israelische Sicherheitskabinett genehmigte einen Plan zur Übernahme der Stadt Gaza. Netanjahu erklärte, das Ziel sei die Errichtung eines Sicherheitsgürtels nahe der israelischen Grenze und die Schaffung von Sicherheitszonen für Zivilisten, nicht die Besetzung des Gazastreifens.
Die Ankündigung stieß auf scharfe Kritik und Warnungen von europäischen Nationen, Hilfsorganisationen und den Vereinten Nationen. Es bestehen erhebliche Bedenken hinsichtlich der Verschärfung der humanitären Krise und der Zunahme ziviler Opfer. UN-Vize-Generalsekretär Miroslav Jenča warnte vor einer „weiteren Katastrophe“ und drängte auf einen Waffenstillstand, die Freilassung von Geiseln und einen politischen Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung. Die Außenminister Australiens, Deutschlands, Italiens, Neuseelands und des Vereinigten Königreichs verurteilten den Plan in einer gemeinsamen Erklärung und betonten, dass er das „katastrophale humanitäre Ausmaß verschlimmern, die Leben der Geiseln gefährden und das Risiko einer Massenvertreibung von Zivilisten erhöhen“ würde. China bekräftigte, dass „Gaza dem palästinensischen Volk gehört“, und forderte einen sofortigen Waffenstillstand.
Die humanitäre Lage in Gaza ist bereits äußerst angespannt. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza sind seit Beginn des Konflikts im Oktober 2023 über 61.000 Palästinenser getötet worden, darunter 100 Kinder, die an Unterernährung gestorben sind. Die internationale Gemeinschaft äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der von Israel ausgewiesenen „sicheren Zonen“ angesichts früherer ziviler Opfer. Militärische Beamte warnen, dass die Ausweitung der Besatzung sowohl Geiseln als auch Truppen gefährden könnte. Die internationale Gemeinschaft fordert eine sofortige Deeskalation und betont die Notwendigkeit einer politischen Lösung, um weiteres Leid zu verhindern und langfristigen Frieden zu sichern.