Israel hat eine unmissverständliche Warnung ausgesprochen: Der Gazastreifen könnte eine vollständige Zerstörung erfahren, falls die Hamas die Forderungen nach einem Waffenstillstand nicht erfüllt. Diese Forderungen umfassen die Freilassung aller Geiseln und die vollständige Entwaffnung der Hamas. Premierminister Benjamin Netanjahu hat unterdessen die Vorbereitungen für eine massive Bodenoffensive auf die Stadt Gaza, ein zentrales Bollwerk der Hamas, angeordnet.
Diese Entwicklungen geschehen vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden humanitären Krise und wachsender internationaler Kritik. Die Lage im Gazastreifen hat sich dramatisch verschlechtert, mit Berichten über weit verbreitete Hungersnöte. Die Vereinten Nationen haben eine Hungersnot in Gaza-Stadt und Umgebung bestätigt, die als "vollständig menschengemacht" bezeichnet wird. Mehr als eine halbe Million Menschen sind von katastrophaler Hungersnot betroffen, und die Situation droht sich weiter zu verschärfen.
Premierminister Netanjahu hat Verhandlungen über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln angeordnet und gleichzeitig die Pläne für eine groß angelegte Operation zur Einnahme von Gaza-Stadt bekräftigt. Die humanitäre Situation wird als katastrophal beschrieben, wobei Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen auf eine gezielte Verweigerung von Wasser hinweisen und dies als Teil einer "genozidalen Kampagne" bezeichnen. Die Vereinten Nationen warnen, dass Israels Plan zur Übernahme von Gaza-Stadt "ein weiteres entsetzliches Kapitel" aufschlagen und über eine Million Menschen vertreiben könnte.
Innerhalb Israels wächst der Widerstand gegen den Krieg. Hunderttausende von Israelis haben an landesweiten Protesten und Streiks teilgenommen, um ein Ende des Gaza-Krieges und einen Geiseldeal zu fordern. Die Familien der Geiseln drängen auf eine sofortige Einigung, aus Angst, dass weitere Kämpfe das Leben der verbleibenden Geiseln gefährden könnten. Die israelische Regierung steht unter erheblichem innenpolitischem Druck, während internationale Stimmen, darunter Deutschland, das Vereinigte Königreich und China, die israelischen Pläne scharf kritisieren und zu einem Waffenstillstand aufrufen.
Seit Beginn des Krieges nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 gibt das Gesundheitsministerium in Gaza die Zahl der Todesopfer mit über 62.000 an. Die anhaltende Blockade und die militärischen Operationen verschärfen die Hungersituation, wobei die Vereinten Nationen eine weit verbreitete Hungersnot bestätigen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge, da eine weitere Eskalation die humanitäre Katastrophe vertiefen und die Region weiter destabilisieren könnte.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz drohte damit, Gaza-Stadt zu zerstören, falls die Hamas nicht den Bedingungen Israels zustimme, einschließlich der Freilassung aller Geiseln und der vollständigen Entwaffnung. Er erklärte, dass Gaza zur "Hauptstadt der Hamas" werden würde, wenn die Bedingungen nicht erfüllt würden, und verwies auf die Zerstörung von Rafah und Beit Hanoun in früheren Operationen.