Frankreich setzt Terrorismusbekämpfung mit Mali aus nach diplomatischem Eklat

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Frankreich hat seine Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus mit Mali ausgesetzt. Diese Entscheidung folgte auf eine diplomatische Eskalation, die durch die Verhaftung eines französischen Staatsbürgers in Mali ausgelöst wurde. Yann Vezilier, der als Mitarbeiter der französischen Botschaft in Bamako akkreditiert war, wurde am 15. August 2025 verhaftet und beschuldigt, einen Staatsstreich geplant zu haben. Frankreich wies diese Anschuldigungen entschieden zurück und bezeichnete sie als unbegründet, wobei es die Verhaftung als Verstoß gegen die Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen wertete.

Als direkte Reaktion auf die Verhaftung von Vezilier erklärte Frankreich zwei Mitarbeiter der malischen Botschaft und des Konsulats in Paris zu unerwünschten Personen (persona non grata). Dies führte zu einer Vergeltungsmaßnahme seitens Malis, das daraufhin fünf Mitarbeiter der französischen Botschaft in Bamako auswies. Diese gegenseitigen Ausweisungen spiegeln die tiefen Spannungen wider, die seit dem Militärputsch in Mali vor fast vier Jahren bestehen und sich seitdem stetig verschärft haben.

Die Beziehungen zwischen Paris und Bamako sind seit dem Putsch im Jahr 2020, der Präsident Assimi Goïta an die Macht brachte, angespannt. Goïta, dessen Amtszeit im Juni 2025 um weitere fünf Jahre verlängert wurde, hat eine Abkehr von westlichen Partnern und eine Hinwendung zu Russland vollzogen. Mali befindet sich seit 2012 in einer anhaltenden Sicherheitskrise, die durch jihadistische Gewalt und kriminelle Banden verschärft wird. Die Aussetzung der französischen Terrorismusbekämpfung hat weitreichende Folgen für die regionale Sicherheit, insbesondere angesichts der zunehmenden Präsenz russischer Sicherheitskräfte im Land.

Die diplomatische Krise und die Aussetzung der Kooperation werfen einen Schatten auf die Bemühungen zur Stabilisierung der Sahelzone. Die politische Instabilität in Mali, einschließlich der Auflösung aller politischen Parteien im Mai 2025 und der Verlängerung der Amtszeit von Präsident Goïta, trägt weiter zur angespannten Lage bei und spiegelt eine breitere geopolitische Neuausrichtung in der Region wider.

Quellen

  • Al Jazeera Online

  • Al Jazeera

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