Europäische Postdienste stoppen US-Sendungen wegen Ende der De-minimis-Regelung

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Mehrere europäische Postdienste haben die Annahme und den Transport von Paketen in die USA vorübergehend eingestellt. Grund dafür ist die Abschaffung der "De-minimis"-Ausnahme für zollfreie Einfuhren von Waren unter 800 US-Dollar, die ab dem 29. August 2025 wirksam wird. Die Unsicherheit über die neuen Zollverfahren und die kurzfristige Bekanntgabe technischer Details am 15. August haben die Postbetreiber daran gehindert, sich rechtzeitig vorzubereiten.

Unternehmen wie Deutsche Post, DHL Parcel Germany, PostNord (Schweden/Dänemark), Austrian Post und Poste Italiane setzen die Sendungen ab dem 23. oder 25. August 2025 aus. Diese Entscheidung folgt auf die Änderung der US-amerikanischen Handelspolitik, die die langjährige "De-minimis"-Schwelle aufhebt. Diese Regelung, die ursprünglich im Rahmen des Trade Facilitation and Trade Enforcement Act von 2016 angehoben wurde, ermöglichte bisher zollfreie Einfuhren mit minimalem bürokratischem Aufwand.

Die Association of European Postal Services (PostEurop) äußerte Bedenken hinsichtlich der mangelnden Klarheit bei den neuen US-Zollverfahren. Die neuen Vorschriften erfordern eine detailliertere Datenerfassung und eine andere Art der Zollabwicklung, für die die Postbetreiber nicht ausreichend vorbereitet sind. Die Aussetzung der "De-minimis"-Regelung bedeutet, dass nun für fast alle Waren Zölle entrichtet werden müssen, mit wenigen Ausnahmen wie Geschenken von Privatpersonen bis zu einem Wert von 100 US-Dollar oder Dokumenten.

Sendungen über spezialisierte Dienste wie DHL Express sind von dieser Aussetzung nicht betroffen, da sie andere Zollabwicklungsverfahren nutzen. Die Auswirkungen dieser Änderung sind erheblich und betreffen insbesondere den grenzüberschreitenden E-Commerce, der stark von der "De-minimis"-Ausnahme profitiert hat. Kleinere Unternehmen und Online-Händler müssen ihre Lieferketten und Preisstrategien überdenken. Die Postdienste ergreifen diese vorsorgliche Maßnahme, um operative Chaos und potenzielle finanzielle Haftungen zu vermeiden.

PostEurop arbeitet eng mit den zuständigen nationalen Behörden zusammen, um Lösungen zu finden und den Postversand in die USA so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können. Die Beendigung der "De-minimis"-Schwelle markiert einen Wendepunkt für den globalen Handel und zwingt Unternehmen, sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Die Notwendigkeit, die neuen Zollbestimmungen zu verstehen und zu erfüllen, wird die Effizienz und Kostenstruktur des internationalen Versands neu definieren.

Quellen

  • Washington Post

  • European postal services suspend shipment of packages to US over import tariffs

  • Postal services to stop sending low-cost parcels to US as duty exemption ends

  • DHL: German postal service to suspend transport of business parcels to US

  • Nordic postal operators pause shipments to US as Trump ends parcel tariff relief

  • International mail carriers pause U.S. deliveries ahead of tariff deadline

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