Die Europäische Union plant, ihre Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen schneller als bisher vorgesehen zu reduzieren und gleichzeitig neue Sanktionen gegen Russland vorzubereiten. Dies wurde nach einem Gespräch zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem US-Präsidenten Donald Trump bekannt. In einem auf der Plattform X geteilten Beitrag erklärte von der Leyen, dass sie ein „gutes Gespräch“ mit Präsident Trump über verstärkte gemeinsame Anstrengungen zur wirtschaftlichen Einflussnahme auf Russland geführt habe. Sie betonte die Notwendigkeit, den Ausstieg aus russischen fossilen Brennstoffimporten zu beschleunigen, da die russische Kriegswirtschaft maßgeblich durch Einnahmen aus dem Verkauf von fossilen Brennstoffen finanziert wird. Weitere Maßnahmen zur Erhöhung des wirtschaftlichen Drucks auf Moskau wurden während des „konstruktiven Telefonats“ erörtert.
Die EU hat bereits bestehende Pläne zur Reduzierung russischer Energieimporte. Bis Juni 2025 war ein vollständiger Stopp der Gasimporte bis 2028 vorgesehen, während die Ölimporte bis Ende 2027 beendet werden sollten. Dennoch stiegen die russischen Gasimporte in die EU im Jahr 2024 um bis zu 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei sowohl Pipelinegas als auch Flüssigerdgas (LNG) berücksichtigt wurden. Im Jahr 2024 machten russische Gaslieferungen fast 19 Prozent der EU-Gasimporte aus, und es wurden rund 13 Millionen Tonnen russisches Rohöl in die EU importiert. Die Türkei spielt dabei eine besondere Rolle, da sie als Zwischenhändler für russisches Öl fungiert und russisches Öl systematisch in die EU und die USA verkauft, was die Sanktionen der G7-Staaten untergräbt.
Die Europäische Kommission bereitet die Vorstellung ihres 19. Sanktionspakets vor, das sich gegen russische Banken, den Energiesektor und die Nutzung von Kryptowährungen zur Umgehung bestehender Maßnahmen richtet. Die EU setzt auf eine Diversifizierung ihrer Energieversorgung, wobei die USA der größte LNG-Lieferant sind. Nationale Diversifizierungspläne sollen bis Ende 2025 erarbeitet werden, um die Substitution russischer Energieimporte zu gewährleisten und gleichzeitig die Energiewende und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Donald Trump hat die NATO-Verbündeten aufgefordert, den Kauf von russischem Öl einzustellen und schlägt vor, Zölle auf China zu erheben, das russisches Erdöl kauft. Die ursprüngliche Planung der EU sah vor, alle Energieimporte aus Russland bis Ende 2027 einzustellen, doch die USA erhöhen den Druck auf Europa, diese Frist zu beschleunigen.