Auf der 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York ergriff der Premierminister von Cabo Verde, Ulisses Correia e Silva, das Wort, um dringende globale Anliegen hervorzuheben, die für kleine Inselentwicklungsländer (SIDS) von entscheidender Bedeutung sind. Seine Rede konzentrierte sich auf die Notwendigkeit entschlossener Klimaschutzmaßnahmen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C, die Bedeutung des Multilateralismus in einer zunehmend turbulenten Welt und die Verpflichtung zu nachhaltiger Entwicklung und Menschenrechten.
Ein zentraler Punkt der Ausführungen von Premierminister Correia e Silva war die dringende Notwendigkeit, die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Er betonte, dass dies eine Frage des Überlebens sei und hob die bevorstehende COP30 in Belém, Brasilien, vom 10. bis 21. November 2025 als entscheidenden Moment für die Umsetzung des Pariser Abkommens hervor. Er forderte klare Verpflichtungen von allen Staaten, insbesondere von den größten Emittenten, um dieses Ziel zu erreichen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind für SIDS besonders gravierend, da sie mit zunehmender Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen, dem Anstieg des Meeresspiegels und der Versauerung der Ozeane konfrontiert sind, was ihre Lebensgrundlagen und Infrastrukturen bedroht. Von 1970 bis 2020 beliefen sich die durch Wetterextreme verursachten Verluste für SIDS auf 153 Milliarden US-Dollar, was einen erheblichen Teil ihres durchschnittlichen BIP ausmacht.
Darüber hinaus unterstrich der Premierminister die Bedeutung des Multilateralismus und der Vereinten Nationen als Plattform für Dialog und Zusammenarbeit in einer Zeit, die von globalen Konflikten, humanitären Krisen und dem Aufstieg von Populismus und Extremismus geprägt ist. Cabo Verde bekräftigte seine unerschütterliche Haltung gegen Staatsstreiche, Terrorismus, Völkermord und Verletzungen der territorialen Integrität und setzte sich für Dialog und Diplomatie zur Konfliktprävention und -lösung ein. Insbesondere bekräftigte er die Unterstützung Cabo Verdes für eine gerechte und dauerhafte Lösung des Krieges in der Ukraine sowie für die Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt. Er rief auch zu einem starken Engagement für die Verhinderung und Bekämpfung von Terrorismus und Konflikten in Afrika auf.
Die 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen findet vom 9. bis 29. September 2025 in New York statt, wobei die hochrangige Debatte vom 23. bis 27. September angesetzt ist. Die Rede des Premierministers beleuchtete auch die Fortschritte und Herausforderungen bei der Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Angesichts der Tatsache, dass nur 18 % der SDG-Ziele bis 2030 voraussichtlich erreicht werden, und mehr als ein Drittel stagniert oder sich sogar verschlechtert hat, betonte er die Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen und Partnerschaften. Die globale Finanzarchitektur wurde als veraltet und unfair kritisiert, und es wurde zu einer dringenden Reform aufgerufen, um den Zugang zu Mitteln für die am stärksten gefährdeten Länder, insbesondere die SIDS, zu verbessern. Die Notwendigkeit, die „Pro-Kopf-Falle“ zu durchbrechen, die kleine Territorien und Bevölkerungen einschränkt, wurde ebenfalls hervorgehoben. Die Welt sei für Länder mit großen Territorien und Bevölkerungen konzipiert, was die Probleme der SIDS verschärfe, so Correia e Silva.
Die Ausführungen des Premierministers unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer globalen Zusammenarbeit, um die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Von der Eindämmung des Klimawandels bis zur Förderung von Frieden und nachhaltiger Entwicklung erfordert die Bewältigung dieser komplexen Probleme einen geeinten Ansatz und die Bereitschaft, über nationale Interessen hinauszudenken.