Expedition 73 auf der ISS: Neue Crew trifft ein, fortschrittliche Forschung läuft und Orbitalmanöver sind geplant
Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17
Die Internationale Raumstation (ISS) hat eine neue Phase ihres Betriebs erreicht, da die Expedition 73 mit der Ankunft einer neuen Besatzung und der Fortsetzung wegweisender wissenschaftlicher Arbeiten intensiviert wird. Die Mission unterstreicht die anhaltende Bedeutung der ISS als globales Forschungszentrum und Symbol internationaler Zusammenarbeit im Weltraum.
Am 1. August 2025 startete die SpaceX Crew-11 Mission vom Kennedy Space Center und brachte die NASA-Astronauten Zena Cardman und Michael Fincke, den JAXA-Astronauten Kimiya Yui sowie den Roskosmos-Kosmonauten Oleg Platonov zur Station. Nach erfolgreicher Kopplung am 2. August 2025 begann die neue Crew ihre Mission, die die bestehende Expedition 73-Besatzung ergänzt. Diese besteht aus den NASA-Astronauten Anne McClain, Nichole Ayers und Jonny Kim, dem JAXA-Astronauten Takuya Onishi sowie den Roskosmos-Kosmonauten Kirill Peskov, Sergey Ryzhikov und Alexey Zubritsky.
Die Expedition 73-Crew widmet sich einer breiten Palette wissenschaftlicher Experimente. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Erforschung des menschlichen Körpers im Mikrogravitationsumfeld. NASA-Astronautin Zena Cardman hat mit dem Experiment „Maturation of Vascularized Liver Tissue Construct in Zero Gravity“ begonnen, das das Verhalten von Blutgefäßen in 3D-gedrucktem Lebergewebe unter Schwerelosigkeit untersucht. Die Ergebnisse könnten das Verständnis von Lebererkrankungen verbessern und neue Wege für die regenerative Medizin eröffnen. Kimiya Yui und Mike Fincke testen eine Gegenmaßnahme zur Umverteilung von Körperflüssigkeiten, die Astronauten in der Schwerelosigkeit erfahren. Fincke trug dabei eine spezielle Oberschenkelmanschette, während Yui Daten von Elektroden auf seiner Brust sammelte, um die langfristige Gesundheit der Besatzung zu gewährleisten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die geplanten Verbesserungen der Umlaufbahn der ISS. Am 24. August 2025 lieferte die SpaceX CRS-33 Mission über 2.200 Kilogramm Nachschub und wissenschaftliche Ausrüstung zur Station. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Lieferung war ein „Boost-Kit“-Antriebsmodul, das für Orbitalmanöver zur Anhebung der Stationshöhe vorgesehen ist. Dieses Kit, ausgestattet mit sechs Treibstofftanks und zwei Draco-Triebwerken, kann die Bahngeschwindigkeit der ISS um etwa 9 Meter pro Sekunde erhöhen. Demonstrationsmanöver mit diesem neuen System sind für September 2025 angesetzt und werden im Laufe des Herbstes regelmäßig durchgeführt.
Astronaut Jonny Kim, ein ehemaliger Navy SEAL und Mediziner, teilte zudem seine Erfahrungen mit Teleoperations-Technologien auf der ISS. Er hob die Integration von Spielelementen, wie einem Joystick und einem fortschrittlichen Roboterarm-Controller, hervor, die eine präzise Nachahmung von Finger- und Handgelenksbewegungen ermöglichen. Kim betonte die Synergie zwischen Spiel, Vorstellungskraft und Innovation als treibende Kraft für die zukünftige Weltraumforschung und deutete damit auf neuartige Ansätze im Astronautentraining und bei Fernoperationen hin.
Die ISS bleibt eine unverzichtbare Plattform für die internationale Zusammenarbeit im Weltraum. Die jüngste Ankunft der Crew-11 unterstreicht das fortwährende Engagement für gemeinsame Missionen und geteilte wissenschaftliche Ziele zwischen den beteiligten Nationen. Die Expedition 73 steht somit exemplarisch für das Streben nach Erkenntnis und Fortschritt, das über nationale Grenzen hinausgeht und die Menschheit als vereinte Gemeinschaft auf ihrem Weg zu neuen Horizonten im Kosmos vereint.
Quellen
Space.com
Expedition 73 - NASA
SpaceX Crew-11 - Wikipedia
SpaceX CRS-33 - Wikipedia
NASA astronaut marks his 400th day in space | On the International Space Station Aug. 18-22, 2025
Expedition 73 - Wikipedia
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