Chinesische Wissenschaftler haben einen neuartigen 3D-Drucker entwickelt, der Ziegel aus lokalem Mondboden mithilfe von Sonnenenergie herstellen kann. Diese Innovation soll den Bau von Mondhabitaten und Infrastrukturen vereinfachen und kostengünstiger gestalten. Das System konzentriert Sonnenlicht, um Mondregolith auf über 1.300°C zu erhitzen, wodurch dichte und widerstandsfähige Ziegel entstehen. Diese Ziegel bieten Schutz vor Strahlung und Mikrometeoriten und machen den Transport schwerer Baumaterialien von der Erde überflüssig. Die Autarkie des Systems ist ein wesentlicher Vorteil, da es keine zusätzlichen Zusätze benötigt und ausschließlich auf Mondboden angewiesen ist.
Dieser Fortschritt ist ein wichtiger Schritt zur Errichtung nachhaltiger Mondbasen und steht im Einklang mit Chinas Plänen für die Internationale Mondforschungsstation (ILRS). Die ILRS, die bis 2035 eine Basis am Südpol des Mondes und bis 2050 ein Netzwerk von Forschungsstationen umfassen soll, wird stark auf die Nutzung von In-situ-Ressourcen (ISRU) setzen. Chinesische Forscher haben über zwei Jahre technische Hürden wie Energieübertragung und die Variabilität der Bodenbeschaffenheit überwunden und simulierte Bodenproben entwickelt, um die Anpassungsfähigkeit der Maschine zu gewährleisten. Die entwickelten Ziegel sind nicht nur für Gebäude, sondern auch für Infrastruktur wie Ausrüstungsplattformen und Straßen geeignet und weisen eine Druckfestigkeit von 18-30 MPa auf, vergleichbar mit terrestrischem Beton. Die chinesische Raumfahrtbehörde (CNSA) hat bereits simulierte Mondboden-Ziegel zur Raumstation Tiangong geschickt, um deren Eigenschaften unter Weltraumbedingungen zu testen. Diese Tests sind entscheidend für die Optimierung zukünftiger Bautechnologien und markieren einen Meilenstein für eine dauerhafte menschliche Präsenz auf dem Mond.