MILAN - Das italienische Raumfahrtlogistikunternehmen D-Orbit hat einen Vertrag über 119,6 Millionen Euro (131 Millionen Dollar) mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) für die Entwicklung eines Satellitenservicfahrzeugs angekündigt. Dieser Vertrag, der am 14. Oktober auf dem Internationalen Astronautischen Kongress bekannt gegeben wurde, stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Lebensverlängerung von Satelliten und den Fähigkeiten zur Wartung im Orbit dar.
Im Rahmen des Abkommens wird D-Orbit ein Fahrzeug entwerfen, starten und demonstrieren, das in der Lage ist, mit geostationären Satelliten zu rendezvous, zu docken und deren Lage- und Orbitkontrollfunktionen zu übernehmen. Die Initiative beschleunigt die laufenden Arbeiten am General Expansion Architecture (GEA) Satellitenservicfahrzeug von D-Orbit, das darauf abzielt, die Lebensdauer von Satelliten zu verlängern, sie zu verlagern und zu reparieren.
Die italienische Regierung unterstützt das ESA-Programm über die italienische Raumfahrtagentur, wobei zusätzliche Mittel von der britischen Raumfahrtagentur, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR, dem Schweizer Raumfahrtbüro und der spanischen Raumfahrtagentur AEE bereitgestellt werden. D-Orbit wird 20 % der Projektkosten übernehmen, die erste Mission, bekannt als RISE, wird voraussichtlich 2027 oder 2028 starten.
Der CEO von D-Orbit, Luca Rossettini, betonte die Bedeutung dieser Zusammenarbeit und erklärte, dass sie das Unternehmen an die Spitze der Innovation im Bereich der Wartung im Orbit bringt. Das GEA-Fahrzeug ist mit einer operativen Lebensdauer von sieben Jahren konzipiert und zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit der Weltraumoperationen zu verbessern, indem es Weltraummüll durch die Lebensverlängerung von Satelliten reduziert.
Die RISE-Mission fällt unter das ESA-Projekt zur aktiven Beseitigung von Weltraummüll/Wartung im Orbit (ADRIOS), das darauf abzielt, Weltraummüll zu beseitigen und eine Kreislaufwirtschaft für Weltraumsysteme zu fördern. Holger Krag, Leiter des Programms für Weltraumsicherheit der ESA, bemerkte, dass die Initiative das Problem der entsorgten geostationären Satelliten mit mehreren Tonnen angeht und darauf abzielt, die Nützlichkeit bestehender Weltraumressourcen zu maximieren.
Während D-Orbit dieses kosteneffektive und nachfüllbare Lebensverlängerungsfahrzeug entwickelt, plant das Unternehmen, verschiedene Dienste in geostationärer Umlaufbahn anzubieten, darunter Inspektion, Wartung, Reparatur und Betankung, was einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung der Raumfahrtlogistik darstellt.