Ohio legt 100-Millionen-Dollar-Fonds für Energieresilienz und Wirtschaftswachstum auf

Bearbeitet von: an_lymons

Im Oktober 2025 gaben die Verwaltung des Bundesstaates Ohio, repräsentiert durch Gouverneur Mike DeWine, und die einflussreiche Wirtschaftsförderungsgesellschaft JobsOhio den Startschuss für eine weitreichende, auf fünf Jahre angelegte Initiative. Dieses Programm, benannt als „Energy Opportunity Initiative“, ist mit einem Gesamtvolumen von 100 Millionen US-Dollar dotiert. Es ist konzipiert, um als zentraler Katalysator für die Stärkung und Modernisierung des Energiesektors in Ohio zu fungieren. Die finanzielle Unterstützung richtet sich gezielt an Projekte, die sowohl die Nutzung von Erdgas als auch die Weiterentwicklung der Kernenergie, insbesondere im Hinblick auf die vielversprechenden kleinen modularen Reaktoren (SMR), vorantreiben sollen.

Gouverneur DeWine hob die strategische Notwendigkeit dieses Schrittes hervor. Er betonte, dass die Gewährleistung der energetischen Eigenständigkeit eine zwingende Voraussetzung für die nachhaltige Aufrechterhaltung des Wirtschaftswachstums und die Schaffung neuer, zukunftssicherer Arbeitsplätze innerhalb Ohios sei. Die Mittel werden qualifizierten Unternehmen in Form von Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen zur Verfügung gestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Kompensation der beträchtlichen Kapitalkosten, die mit dem Ausbau der Infrastruktur verbunden sind: von der Planung über den Landerwerb bis hin zur eigentlichen Konstruktion von Gaspipelines. Zusätzlich ist ein Teil des Fonds für die Vorbereitung von Standorten für die Implementierung von SMRs reserviert. Ein weiterer wichtiger Pfeiler ist die Entwicklung des Humankapitals, wozu die Gründung eines „Kompetenzzentrums für Kernenergie“ gehört, das darauf abzielt, spezialisierte Fachkräfte anzuziehen, auszubilden und langfristig im Bundesstaat zu binden.

Die Einführung dieser Initiative erfolgt vor dem Hintergrund eines dramatisch steigenden nationalen Strombedarfs. Dieser Trend wird maßgeblich durch den massiven Ausbau von Rechenzentren (RZ) und die intensive Einführung von Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) verstärkt. Expertenprognosen deuten darauf hin, dass der Energiebedarf allein durch Rechenzentren bis zum Jahr 2030 um beeindruckende 160 Prozent ansteigen könnte. In Ohio sind die Auswirkungen auf das Stromnetz bereits deutlich spürbar: Im Juli 2025 verzeichneten die durchschnittlichen Stromrechnungen der Privathaushalte einen Anstieg von 23,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Sprung zählt zu den stärksten landesweit und wird direkt mit dem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in Verbindung gebracht, das durch die hohen Anforderungen der neuen Datenzentren verursacht wird.

Als Antwort auf diese angespannte Lage haben die Regulierungsbehörden des Staates Vorkehrungen getroffen, um die Zuverlässigkeit der Grundversorgung zu gewährleisten. Technologieunternehmen sind nunmehr verpflichtet, höhere Vorauszahlungen für ihren erwarteten Energieverbrauch zu leisten. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Kosten für die notwendige Modernisierung der Netze gedeckt werden und die normalen Verbraucher vor einer direkten Überwälzung dieser Ausgaben geschützt sind. Schlüsselbefürworter der Initiative, darunter Pat Tiberi, der Präsident des Ohio Business Roundtable, sehen in dem Fonds eine historische Chance. Sie sind der Überzeugung, dass Ohio durch die konsequente Nutzung seiner reichen Schiefergasvorkommen und der Fortschritte in der Nukleartechnologie zu einem globalen Marktführer im Energiebereich avancieren kann. Die Investitionen in Ohios Schiefersektor haben sich seit 2011 bereits auf über 111 Milliarden US-Dollar summiert, und der neue Fonds soll diesen positiven Impuls nachhaltig festigen und ausbauen.

Quellen

  • Cleveland

  • JobsOhio: Q1 Recap: A Record Year and the Road Ahead

  • Hoodline: Ohio Governor DeWine Greenlights Six Projects Poised to Bolster State Economy, Create 699 Jobs

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