Jurong Island: Singapurs Weg zur Kohlenstoffneutralität – Der Energiewandel im Oktober 2025
Bearbeitet von: an_lymons
Singapur vollzieht über seinen zentralen Industrie- und Energieknotenpunkt, Jurong Island, einen entschlossenen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zukunft. Diese tiefgreifende Umgestaltung, die sich im Oktober 2025 dynamisch entwickelt, ist mehr als nur ein technologischer Wechsel; sie stellt eine Neudefinition der industriellen Entwicklung dar. Dabei rücken Effizienz und ökologische Verantwortung in den Mittelpunkt. Die Insel, die traditionell stark mit der Petrochemie verbunden war, etabliert sich nun als globale Testplattform für innovative, saubere Energielösungen.
Im Zuge dieser weitreichenden Neuausrichtung haben die singapurische Regierung, vertreten durch das Economic Development Board (EDB) und die JTC Corporation, beeindruckende 300 Hektar Land bereitgestellt. Dies entspricht etwa einem Zehntel der gesamten Inselfläche. Diese Fläche ist explizit für die Entwicklung von Projekten vorgesehen, die sich auf Wasserstoff und Ammoniak konzentrieren – Treibstoffe, die eine Verbrennung ohne CO₂-Emissionen versprechen. Zusätzlich sind 20 Hektar für die Errichtung des landesweit größten Parks für kohlenstoffarme Rechenzentren reserviert, welcher eine Leistung von bis zu 700 Megawatt bereitstellen soll. Dieser Schritt verdeutlicht, wie digitale Infrastruktur harmonisch mit ökologischen Zielen verknüpft werden kann, um Singapurs Bestreben, bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen, zu unterstützen.
Dr. Tan See Leng, der Minister für Energie, Wissenschaft und Technologie, betonte, dass Jurong Island zu einem „globalen Testfeld für neue Energien und kohlenstoffarme Technologien“ avancieren werde. Konkrete Fortschritte sind bereits sichtbar: Ein Konsortium unter der Führung von Keppel arbeitet an einem Ammoniak-Kraftwerk mit einer Leistung von bis zu 65 Megawatt. Dieses soll nicht nur Elektrizität erzeugen, sondern auch als Betankungsstation für Seeschiffe dienen. Parallel dazu betreibt Sembcorp Solar Singapore bereits die größte Solaranlage auf der Insel, die eine Spitzenleistung von 118 Megawatt-Peak liefert. Ergänzend dazu wurde die Kapazität des Energiespeichersystems auf 326 Megawattstunden erweitert, was die Zuverlässigkeit des lokalen Netzes signifikant stärkt.
Der Fortschritt im Bereich der nachhaltigen Entwicklung ist seit der Einführung des Plans „Sustainable Jurong Island“ im Jahr 2021 spürbar. Die Produktion umweltfreundlicher Güter in diesem Sektor ist im Vergleich zum Niveau von 2019 um das 1,4-fache gestiegen. Damit befindet sich Singapur auf Kurs, das Ziel einer 1,5-fachen Steigerung bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Darüber hinaus stimuliert dieser Wandel die Wirtschaft: Seit 2021 wurden 35 Dekarbonisierungsprojekte genehmigt. Das Wachstum im Spezialchemiesektor, der auf höherwertige Produkte ausgerichtet ist, verspricht zudem die Schaffung von über 1000 neuen Arbeitsplätzen. Dies belegt eindrücklich, dass das Streben nach Sauberkeit neue Wachstumschancen eröffnet.
Im breiteren Kontext untersucht Singapur aktiv weitere zukunftsweisende Lösungen, darunter ein grenzüberschreitendes Netzwerk zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff (Carbon Capture and Storage, CCS). Schätzungen zufolge könnte dieses Netzwerk jährlich mindestens 2,5 Millionen Tonnen CO₂ speichern. Damit würde das angestrebte Ziel von 2 Millionen Tonnen bis 2030 übertroffen. Die Transformation von Jurong Island spiegelt somit ein tiefes Verständnis für die untrennbare Verbindung zwischen industriellem Wohlstand und der Verantwortung gegenüber künftigen Generationen wider.
Quellen
CNA
The Straits Times
ESG News
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