Genre-Fusion: Mike Mills und Robert McDuffie führen den Dialog zwischen Rock und Klassik fort

An der Schnittstelle von klassischer Musik, Rock und filmischen Klangwelten entstehen fortlaufend Projekte, die etablierte Genre-Grenzen verschwimmen lassen. Ein solches Ereignis war die jüngste Zusammenarbeit zwischen Mike Mills von R.E.M. und dem Geiger Robert McDuffie. Diese Künstler haben erneut die elektrische Energie des Rock mit der tiefen Ausdruckskraft eines Streichorchesters vereint.

Im Mittelpunkt stand Mills' Komposition Concerto for Violin, Rock Band and String Orchestra. Dieses Werk wurde vom Macon-Mercer Orchestra unter der Leitung von Peter Undercofler aufgeführt. Der Abend bot zudem einen spannenden Kontrast durch die Darbietung von Brahms' Erster Symphonie. Dieser Kontrast verdeutlichte die zentrale Mission des Projekts: Akademische Musik einem breiteren Publikum zugänglicher und lebendiger zu präsentieren.

Ein Jahr voller Meilensteine für beide Musiker

Das Jahr 2025 erwies sich für Mills und McDuffie als außerordentlich ereignisreich. Bereits zu Jahresbeginn war Mills an einer Wohltätigkeitsveröffentlichung beteiligt: Radio Free Europe 2025. Hierfür präsentierte er zusammen mit Michael Stipe neue Interpretationen ihres frühen Materials.

Robert McDuffie, der im Jahr 2025 mehrere wichtige Karrierejubiläen feiern konnte, setzte seine internationale Präsenz eindrucksvoll fort. Seine Aktivitäten umfassten:

• Die Aufführung von Philip Glass' Zweitem Violinkonzert in Tokio.

McDuffie, der 2023 mit einem Emmy ausgezeichnet wurde, gilt längst als Sinnbild für künstlerische Synthese. Er hat Glass' Zweites Konzert weltweit über hundert Mal interpretiert und lotet kontinuierlich die Grenzen zwischen der klassischen Tradition und zeitgenössischer Musik aus.

Ein neuer Klang entsteht: „A Storm in a Teacup“

Parallel zu diesen Entwicklungen bereitet der kroatische Pianist und Komponist Zvezdan Ružić die Bühnenpremiere seines orchestralen Filmprojekts A Storm in a Teacup vor.

Die offizielle Uraufführung ist für Dienstag, den 3. Februar 2026, im Vatroslav Lisinski Konzertsaal in Zagreb angesetzt. Bereits nach einer öffentlichen Vorpremiere im Sommer 2025 in Opatija erhielt das Werk vielversprechendes positives Feedback.

Ružić, der als eine der profiliertesten Stimmen der modernen kroatischen Instrumentalmusik gilt, beschreibt sein Schaffen als eine Suche nach „Wahrheit, Unvollkommenheit und roher Emotion“ – eine bewusste Abkehr von digitaler Sterilität.

🎛 Die Entstehung der Musik

Die Arbeit an diesem Album war ein monumentales Unterfangen, das fast tausend einzelne Spuren umfasste. Die Aufnahme erfolgte mit analogem Mixing in den Londoner Wetpoint Studios unter der Regie von Ingenieur Doca Kaintner, der bereits mit Größen wie Adele und Paul McCartney zusammenarbeitete. Der abschließende Mastering-Prozess fand in den legendären Capitol Studios in Los Angeles bei Robert Vosgien statt, bekannt für seine Arbeit mit Queen und Iron Maiden.

Ružić betont die immersive Natur seiner Kompositionen mit den Worten:

„Dies ist keine Musik, die man einfach nur hört. Man durchlebt sie.“

Diese Projekte, ob durch Mills und McDuffie oder durch den aufstrebenden Ružić, zeigen eindrücklich, wie Künstler heute aktiv daran arbeiten, musikalische Silos aufzubrechen und neue, resonante Hörerlebnisse zu schaffen, die sowohl das klassische Erbe ehren als auch moderne Dynamiken integrieren.