Anna von Hausswolff kündigt sechstes Studioalbum „ICONOCLASTS“ mit Ethel Cain und Iggy Pop an

Bearbeitet von: Inna Horoshkina One

Die renommierte schwedische Komponistin und vielseitige Multiinstrumentalistin Anna von Hausswolff steht kurz vor der Veröffentlichung ihres mit Spannung erwarteten sechsten Studioalbums. Das Werk trägt den Titel „ICONOCLASTS“ und wird am 31. Oktober 2025 über das Label YEAR0001 erscheinen.

Dieses neue musikalische Kapitel wurde in enger Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Produzenten und Weggefährten Filip Leyman realisiert. Es markiert eine frische kreative Phase der Künstlerin, die sich von früheren Werken abhebt, indem sie ihre bekannte gotische Grandezza nicht nur beibehält, sondern sie mit einer bemerkenswerten klanglichen Klarheit und Präzision verschmilzt, was dem Gesamtwerk eine neue, faszinierende Tiefe verleiht.

Die Ballade der Zeitlichkeit

Im Zentrum des Albums positioniert sich der Titel „Aging Young Women“, eine tiefgründige Kooperation mit der amerikanischen Sängerin Ethel Cain. Es handelt sich hierbei um eine meditative Ballade, die sich mit den universellen Themen Zeit, Bedauern und Heilung auseinandersetzt – sie beleuchtet die fragile Grenze zwischen der Unschuld der Jugend und dem schmerzhaften Bewusstsein der Unumkehrbarkeit des Lebens.

Von Hausswolff reflektiert diesen Prozess der inneren Reifung mit einer prägnanten Feststellung: „Manchmal altern wir nicht im Körper, sondern in der Hoffnung.“

Die auditive Gestaltung des Stücks ist meisterhaft aufgebaut und erzeugt eine intensive Atmosphäre. Sie basiert auf dem tiefen Echo von Trommeln, dem geheimnisvollen Flüstern der Orgel und langgezogenen Gitarren-Reverberationen. Diese Elemente schaffen einen weiten, inneren Raum, in dem die Musik scheinbar gemeinsam mit dem Zuhörer atmet und schwingt, fast wie ein akustisches Tagebuch.

Die Kraft der Ko-Kreation

Neben der Zusammenarbeit mit Ethel Cain konnte Anna von Hausswolff eine beeindruckende Riege an Gastkünstlern für die Aufnahmen gewinnen, die das Spektrum des Albums erheblich erweitern. Dazu zählen die unbestrittene Rock-Ikone Iggy Pop, der mysteriöse experimentelle Musiker Abul Mogard sowie Maria von Hausswolff, Annas Schwester, die nicht nur visuell, sondern auch durch ihre klanglichen Projekte einen wichtigen Beitrag leistet.

Die Beteiligung dieser unterschiedlichen, aber einflussreichen Persönlichkeiten verleiht dem Album einen menschlichen Maßstab und zugleich eine komplexe, kosmische Textur. Es entsteht der Eindruck, als würden Licht und Dunkelheit in perfekter Harmonie miteinander singen, wodurch eine einzigartige Spannung erzeugt wird.

Die bereits veröffentlichten Vorab-Singles – „Struggle With The Beast“ und „Stardust“ – umrissen bereits die beiden thematischen Pole der kommenden Platte: Einerseits der unerbittliche Kampf gegen das innere Tier und andererseits das spirituelle Verlangen, sich in der Weite des Sternenstaubs aufzulösen und Transzendenz zu finden.

Musik als Spiegel der Reise

Die Gesamtspielzeit von „ICONOCLASTS“ beträgt exakt 72 Minuten und 49 Sekunden. Laut der Künstlerin ist diese Dauer kein Zufall, sondern repräsentiert eine bewusste „innere Wanderschaft“, die den Hörer durch komplexe emotionale Landschaften führt und Raum für tiefe Selbstreflexion schafft. Es ist ein monumentales Werk, das Zeit beansprucht.

Obwohl Anna von Hausswolffs Musik stets durch ihre avantgardistische Klangarchitektur und ihren experimentellen Ansatz bestach, nimmt sie dieses Mal einen klassischeren, fast orchestralen Atemzug an. Dennoch behält sie die sakrale Wucht der Orgel bei, welche unbestreitbar ihr Markenzeichen und ihr zentrales Instrument bleibt und dem gesamten Album eine feierliche Tiefe verleiht.

Die Künstlerin fasst die tiefere Intention des Werkes zusammen: „ICONOCLASTS ist keine Zerstörung, sondern Befreiung. Es ist der Moment, in dem man in seine eigene Dunkelheit blickt und darin das Licht erkennt.“

Quellen

  • PAPER

  • Custom Made Music Mag

  • The Line of Best Fit

  • Live in Limbo

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