Spanische Delikatessen von Joselito und Sierra Cantabria werden inmitten des weltweiten Weinrückgangs ausgezeichnet

Der iberische Schinken Joselito und die Weine von Sierra Cantabria wurden kürzlich bei einer prestigeträchtigen Preisverleihung für gastronomische Errungenschaften in New York hoch geehrt. Die von der Spanisch-Amerikanischen Handelskammer organisierte Veranstaltung hob die internationale Anerkennung dieser spanischen Marken hervor, die sich durch kompromisslose Qualität und langjährige Traditionen auszeichnen. José Gómez, Vertreter der fünften Generation der Familie hinter Joselito, und Marcos Eguren, der die vierte Generation von Sierra Cantabria repräsentiert, nahmen diese bedeutenden Auszeichnungen im September 2025 entgegen.

Joselito, das sich als Produkt höchster Güte positioniert, präsentierte bei der Zeremonie ein besonderes Vintage-Exemplar, das seit 2008 gereift war. Dies unterstreicht das tief verwurzelte Engagement des Unternehmens für die langfristige Bewahrung von Spitzenqualität. Die Würdigung dieser Säulen der spanischen Gastronomie erfolgt vor dem Hintergrund tiefgreifender struktureller Veränderungen in der globalen Getränkeindustrie. Insbesondere der Weinsektor sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.

Laut Daten der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) sank der weltweite Weinkonsum im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent und erreichte damit nur noch 214,2 Millionen Hektoliter. Dieser Wert markiert den niedrigsten Stand seit über 60 Jahren, genauer gesagt seit 1961, was die Dringlichkeit der Lage in der Branche verdeutlicht.

Das signifikante Absinken des Konsums ist auf eine komplexe Kombination von Faktoren zurückzuführen. Dazu zählen der anhaltende Inflationsdruck, die globale geopolitische Unsicherheit sowie ein deutlicher Wandel der Verbraucherpräferenzen. Jüngere Generationen zeigen insbesondere eine Verschiebung hin zu Getränken mit geringerem Alkoholgehalt. Parallel dazu verzeichnete auch die weltweite Weinproduktion im Jahr 2024 einen Rückgang. Sie sank um 4,8 Prozent auf 225,8 Millionen Hektoliter, was ebenfalls ein Sechs-Dekaden-Minimum darstellt. Ursächlich hierfür waren teilweise klimatische Anomalien, die die Ernteerträge beeinträchtigten, wovon auch Spanien betroffen war.

Betrachtet man die größten Märkte, so fielen die Rückgänge deutlich aus: Auf dem weltweit größten Weinmarkt, den USA, sank der Konsum im Jahr 2024 um 5,8 Prozent auf 33,3 Millionen Hektoliter. Dies ist vergleichbar mit dem Rückgang von 3,6 Prozent, der im gleichen Zeitraum in Frankreich verzeichnet wurde. Trotz dieser allgemeinen Volumenminderung betont die OIV, dass die Exportwerte weiterhin auf hohem Niveau liegen. Dies deutet auf einen klaren Trend hin: Konsumenten verlagern ihren Fokus von Massenprodukten hin zu qualitativ hochwertigeren Erzeugnissen. Dieser Wandel hin zu Exzellenz korrespondiert perfekt mit der Philosophie der ausgezeichneten Marken. Die Weine von Sierra Cantabria, die aus den Regionen Rioja und Toro stammen, können auf eine 57-jährige Präsenz auf dem US-Markt zurückblicken.

Der spanische Sektor zeigt generell ein starkes Bestreben, sich anzupassen und direkt mit dem Markt zu interagieren. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Veranstaltung „Spain's Great Match“ wurden am 1. Oktober 2024 in New York spezielle Masterclasses zu den Herkunftsbezeichnungen DO Cava und DO Navarra organisiert. John Barker, der Generaldirektor der OIV, unterstrich die Notwendigkeit einer zukunftsorientierten Strategie. Er betonte, dass eine erfolgreiche Anpassung der Branche Investitionen in die Erforschung neuer Zielgruppen sowie eine verstärkte Verpflichtung zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit erfordern wird, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und den Herausforderungen des globalen Marktes zu begegnen.